Essen. . Verkehrssicherheitsrat und Auto Club Europa (ACE) rufen Grundschulen dazu auf, Schulwegpläne gemeinsam mit Städten, Polizei und Verkehrswachten regelmäßig zu überarbeiten und bei Eltern offensiv zu bewerben. Das Thema werde vernachlässigt, sagt Verkehrsforscher Prof. Jürgen Gerlach.

Verkehrssicherheitsrat und Auto Club Europa (ACE) rufen Grundschulen dazu auf, Schulwegpläne gemeinsam mit Städten, Polizei und Verkehrswachten regelmäßig zu überarbeiten und bei Eltern offensiv zu bewerben. Die Pläne zeigen auf, wie Kinder aus diversen Richtungen zur Schule kommen können. Sie weisen im Idealfall auf Gefahren hin und erklären Alternativen, wenn der kürzeste Weg nicht der sicherste ist.

„Wir haben bei unserer Forschung festgestellt, dass dieses Thema vernachlässigt wird“, sagt Straßenverkehrsforscher Prof. Jürgen Gerlach von der Universität Wuppertal. Selbst wenn es Pläne gebe, „werden sie nicht gelebt“.

Schulwegpläne in den Unterricht einbauen

Der ACE empfiehlt Eltern, engagiert daran mitzuwirken, Sicherheitslücken auf Schulwegen zu schließen. Behörden würden häufig erst nach Kritik aus der Bürgerschaft aktiv. Schulwegpläne sollten zudem in den Unterricht eingebaut werden. Im Jahr 2010 hatte der Auto Club Europa bundesweit 238 Schulwege untersucht. Mehr als 50 Prozent wiesen Probleme auf. Nur 18 Prozent der Schulen hatten Schulweg-Verantwortliche in den Elterngremien.

Den Experten zufolge sollten Eltern rechtzeitig vor der Einschulung mit dem Kind einen Schulweg erarbeiten und üben. Wenn möglich sollten Kinder zu Fuß gehen. Erstklässler bräuchten dabei ebenso eine Begleitung von Erwachsenen wie Fünftklässler nach dem Schulwechsel. „Mütter und Väter sollten beim Üben darauf achten, dass sie sich in die Situation der Kinder begeben, die Verkehr anders wahrnehmen. Sie sollten sich auch mal von ihnen führen lassen“, rät die Verkehrswacht. Der ACE empfiehlt Eltern von Erstklässlern Abholketten oder begleitete Gehgemeinschaften zu bilden.

>> Einen von der Uni Wuppertal erstellten Leitfaden für Schulwegpläne gibt es unter: Bundesanstalt für Straßenwesen, Brüderstr. 53, 51427 Bergisch Gladbach; info@bast.de