Rom. . Es ist eine angeregte Woche der Gemeinschaft, des Austauschs und des Kennenlernens. Zehntausende deutschsprachige Messdiener bevölkern Rom. Höhepunkt war ein Treffen mit dem Papst auf dem Petersplatz.
Papst Franziskus hat Zehntausende deutschsprachige Ministranten zu einer Sonder-Audienz auf dem Petersplatz in Rom empfangen. Die Begegnung der Messdiener aus fast allen deutschen Diözesen mit dem Kirchenoberhaupt war der Höhepunkt ihrer einwöchigen Wallfahrt in die Ewige Stadt. Sie begrüßten ihn bei seiner Ankunft im Papamobil am Dienstagabend begeistert. Die jungen Männer und Frauen feierten eine Vesper mit Franziskus und stellten ihm mehrere Fragen.
Darin ging es etwa um die Bedeutung junger Leute in der Kirche sowie darum, was diese denn von ihnen erwarte. Angesprochen wurden von den Messdienern auch die Schwierigkeiten, die Aufgaben als Ministranten mit dem alltäglichen Leben und seinen Notwendigkeiten zu vereinbaren.
Papst mahnt Messdiener, sich nicht zu verlieren
Franziskus lobte nach einer kurzen Predigt auf Deutsch die Arbeit der jungen Helfer und schrieb ihnen die besondere Verpflichtung zu, ihren Glauben weiterzutragen. Dies sollten sie vor allem außerhalb ihrer Gemeinde tun und Altersgenossen damit ihren Mut und Begeisterung beispielhaft zeigen. Zudem riet er den jungen Wallfahrern, sich etwas zu organisieren in ihrem Alltag, "die Dinge ausgewogen zu planen". Sie seien doch Deutsche, das sollte ihnen also nicht schwerfallen, meinte er. Heute verlören sich zu viele junge Leute in flüchtigen Dingen wie dem Internet und Handys, mahnte der 77-Jährige väterlich.
Die ganz überwiegend deutschen Ministranten sowie Teilnehmer aus Österreich hatten den Tag mit Erkundungen in Rom verbracht. Auf ihrer Wallfahrt folgten sie gestalteten Pilgerwegen oder sie besuchten das Petrus-Grab. Dutzende lettische Ministranten sind auf der Wallfahrt mit von der Partie. Dem Papst hatten die zumeist 14- bis 18-jährigen Messdiener ein speziell für ihn gestaltetes Pilgertuch mitgebracht.
Nächste Messdiener-Wallfahrt schon 2015
Internationale Wallfahrten von Messdienern nach Rom haben Tradition. Sie begannen in den 1960er Jahren und werden inzwischen alle vier bis fünf Jahre organisiert. Das Treffen in dieser Woche richteten die deutschen Diözesen aus. Im August 2015 soll es bereits das nächste Jugendfestival dieser Art samt einer Begegnung mit dem Papst geben.
"Es ist wunderbar, dass wir diese jungen Christen haben", hatte Karl-Heinz Wiesemann, Leiter der Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, zum Auftakt der Wallfahrt am Montag gesagt. Sie nutzten ihre Freizeit, um sich als Messdiener in ihren Gemeinden einzusetzen. "Diese Wallfahrt wird die Jugendlichen in ihrem Dienst und in ihrem Alltag stärken und sie ermutigen, ihren je eigenen Weg der Nachfolge, in die sie Gott ruft, zu gehen", erklärte Wiesemann. (dpa)