Essen. Maarten de Jonge ist dem Schicksal entwischt. Der niederländische Radprofi wäre eigentlich an Bord des abgestürzten Malaysia-Airlines-Flugs MH17 gewesen. Doch um Geld zu sparen, buchte er kurzfristig um. Auch beim verschwundenen Flug MH370 wäre der 29-Jährige beinahe an Bord gewesen.

Maarten de Jonge entwischte gleich zum zweiten Mal dem Schicksal. Eigentlich hätte der niederländische Radrennprofi in der Unglücksmaschine MH17 sitzen sollen, doch buchte er kurzfristig den Flug auf Sonntag um und konnte so 300 Euro zu sparen. "Der Geiz hat sozusagen mein Leben gerettet", erzählte de Jonge dem Algemeen Dagblad.

Noch immer bekommt er viele Anrufe von besorgten Freunden und Bekannten, die wissen wollen, ob es ihm gut geht. "Die Menschen sind immer hörbar erleichtert, wenn ich ans Telefon gehe." Alle 298 Personen an Bord der Boeing 777 starben. Wahrscheinlich wurde die Maschine über der Ostukraine abgeschossen.

De Jonge fliegt nun am Sonntag

Der 29-Jährige fährt viele Rennen für das malaysische Team Terengganu und besaß im März ursprünglich auch ein Ticket für den Flug MH370 von Malaysia Airlines, von dem noch immer jede Spur fehlt. "Der Flug sollte via Peking gehen, aber ich nahm eine Maschine, die schon 50 Minuten früher flog. Ich wollte zur Taiwan-Rundfahrt." Vor seinem Abflug hatte sich Maarten de Jonge damals noch mit vielen Passagieren der MH370 unterhalten. "Die Maschine startete nämlich vom selben Gate."

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Am kommenden Sonntag reist de Jonge wieder nach Kuala Lumpur. Angst, in den Flieger zu steigen, hat de Jonge nicht. "Ich hatte schon zwei Mal Glück, also wird es wohl auch noch ein drittes Mal gut gehen. Es ist wirklich schrecklich, was passiert ist."

Flug war voll - schottische Familie im Glück

Glück hatten auch Barry und Izzy Sim. Denn auch das schottische Ehepaar hatte Tickets für den abgestürzten Flug MH17. Doch weil keine Plätze mehr frei waren, wurden die beiden und ihr gemeinsames Baby kurzfristig auf einen späteren Flug mit der niederländischen Airline KLM umgebucht. Das berichtet die britische Zeitung "The Daily Telegraph".

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Dann hörten die beiden am Amsterdamer Flughafen vom Absturz der Maschine: "Du bekommst so ein ganz komisches Gefühl in der Magengrube. Dein Herzschlag beginnt zu rasen", erinnert sich Barry Sim.

Izzy Sim will nicht mehr fliegen

"Jemand muss über uns gewacht haben und hat sich gesagt: ihr sollt diesen Flug nicht nehmen", sagt Izzy Sim im Interview mit der britischen Zeitung. Dabei waren die Sims zunächst ziemlich unglücklich darüber, dass sie mit KLM fliegen mussten: "Wir sind treue Kunden von Malaysia Airlines und versuchen immer mit dieser Fluggesellschaft zu fliegen."

"Aber jetzt sind wir so früh, dass wir den KLM-Flug nehmen." Angst vor einem weiteren Absturz hat der Schotte aber nicht: "Der Blitz schlägt nicht zweimal an derselben Stelle ein." Seine Frau Izzy sehe das aber anders: "Jetzt mit einem Flugzeug nach Kuala Lumpur zu fliegen, ist sicherlich das Letzte, was sie will." (fdu/fel)