Köln. .

Alice Schwarzer und ihr Magazin „Emma“ haben erneut einen Prozess gegen den Wettermoderator Jörg Kachelmann verloren. Nach Informationen des Nachrichten-Magazins „Der Spiegel“ hat das Kölner Oberlandesgericht entschieden, dass Alice Schwarzer auch in Glossen nicht den Eindruck erwecken darf, Kachelmann sei ein Vergewaltiger. Das Gericht bestätigte damit eine Entscheidung der ersten Instanz, die dies als Persönlichkeitsrechtsverletzung beurteilt hatte.

Etwa ein Dutzend Prozesse gewonnen

Alice Schwarzer hatte während des Prozesses gegen Jörg Kachelmann für die „Bild“-Zeitung als Berichterstatterin gearbeitet und sich dabei sehr eindeutig gegen den wegen Vergewaltigung angeklagten Kachelmann positioniert. Ende 2011 hatte sie in einer Glosse für die von ihr herausgegebene Zeitschrift „Emma“ vorgeschlagen, die Begriffe „Einvernehmlicher Sex“ und „Unschuldsvermutung“ zu Unworten des Jahres zu küren. Beide Begriffe hatten in dem Prozess eine Rolle gespielt.

Kachelmann hat nach Schätzungen seines Medienanwaltes Ralf Höcker etwa ein Dutzend Mal gegen Alice Schwarzer und „Emma“ gewonnen. Auch gegen andere Medien wie „Bunte“ und „Bild“-Zeitung hatte Kachelmann erfolgreich geklagt. Alice Schwarzer will sich jedoch nicht geschlagen geben und überlegt offenbar, sich an den Bundesgerichtshof zu wenden, weil das Oberlandesgericht Köln keine Revision zugelassen hat.