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Hat ja dann doch nicht lange gedauert bis zum ersten Fauxpas eines deutschen TV-Kommentators. „Die Iraner, das sind Südländer, da ist nicht immer alles ganz perfekt organisiert“, hat Steffen Simon in der ersten Halbzeit des Spiels Iran ge­gen Nigeria gesagt. Viele, die mal im Orient Urlaub gemacht haben, würden das wahrscheinlich unterschreiben, aber die waren angesichts des langweiligen Kicks zu später Stunde offenbar schon weggenickt. Andere aber waren hellwach. und fanden Simons Äußerung „politisch unkorrekt“, zumal der Mann ja auch noch WDR-Sportchef ist.

Früher haben diese Menschen in solchen Fällen in der Zuschauerredaktion des übertragenden Senders angerufen. Oder sich am nächsten Tag hingesetzt und in aller Ruhe einen Brief geschrieben. Seit es soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter gibt, ist das alles einfacher. Und so hat es nur Minuten gedauert, bis der "Shitstorm" begann.

"Rassismus", "tumbe Ressentiments"

„Rassismus“, „tumbe Ressentiments“ und „Klischee-Scheiße“ hieß es in vielen Kommentaren. Und natürlich gab es auch welche, die die sofortige Entlassung des ohnehin nicht besonders beliebten Moderators forderten. So weit wird es nicht kommen, zumal sich Simon sofort entschuldigt hat. „Ich wollte keinem auf die Füße treten.“

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Will natürlich keiner. Matthias Opdenhövel hat es trotzdem getan. Bei ihm ist von Entrüstung im Netz nicht viel zu spüren. Stattdessen gibt es Lob für den Moderator. Wahrscheinlich, weil sein Spruch auf Kosten der Fifa ging.

Gefallen war der Spruch nach der Partie Deutschland und Portugal, als die Reporter auf die offizielle Bekanntgabe des Weltfußballverbandes für den „Man of the Match“ warteten. Zu hören bekamen den Satz, der nun für Aufregung sorgt, allerdings nur die Zuschauer, die ihr Programm via Internet empfangen. Denn während die ARD über ihr normales Sendersignal einen Trailer einspielte, wurde der Livestream im Internet angehalten. Opdenhövels Mikro aber vergaßen die Techniker offenbar abzustellen. Jedenfalls war zu hören, wie der Moderator auf die Information reagierte, dass natürlich der dreifache Torschütze Thomas Müller zum „Mann des Spiels“ gewählt wurde. „Ist das offiziell“, fragt er nach, „Man of the Match? Ja, du weißt ja nie bei den schwindeligen Fifa-Flöten, eh.“

Für flapsige Moderation bekannt

Der für flapsige Moderationen bekannte Opdenhövel kann sich im Netz vor Zustimmung kaum retten. „Treffender kann man es nicht formulieren“, heißt es etwa bei Twitter. Und viele lobten: „Der Opdenhövel wird mir immer sympathischer.“

Mehmet Scholl, der Experte an seiner Seite, kann da allerdings mithalten. Schlagfertig, fachkundig und ohne Angst auszusprechen, was andere nur denken. Wie etwa beim Platzverweis des portugiesischen Lockenkopfes: „Pepe ist völlig zu Recht duschen, und da freuen wir uns alle drüber.“

Stimmt.