Mainz. . Der Fall ist wohlfeil. Die Droge Crystal Meth ist leider in vieler Menschen Munde. Nicht erst seit der amerikanischen Serie „Breaking Bad“. Kommissarin Lucas muss sich selbst in Regensburg, Bayern, mit dem Dreckszeug herumschlagen.

Wer nicht unbedingt auf Schlager steht, wird am Samstag Abend auf Nummer sicher gehen und anstelle des Eurovision Song Contest um 20.15 Uhr zur „Kommissarin Lucas“ ins ZDF flüchten.

Die Krimi-Reihe läuft seit mehr als zehn Jahren, in unregelmäßigen Abständen, aber meist gleich guter Qualität: nichts Außergewöhnliches, gar Krasses, aber stets solide Krimiware mit einer gut aufgelegten Ulrike Kriener als Titelheldin Ellen Lucas, assistiert von der jungen Kollegin Alex Eggert (Anna Brüggemann).

Der Krimi gibt sich nicht mit einem einzigen Verbrechen zufrieden

Wie der Name der aktuellen 20. Folge („Kettenreaktion“) schon sagt, gibt man sich diesmal nicht mit einem einzigen Verbrechen zufrieden.

Eine Bank im malerischen Krimi-Drehort Regensburg wird überfallen, eine Drogenküche fliegt in die Luft, der zwölfjährige Moritz (Julian Olivi) wird entführt – vielleicht ein bisschen viel für 90 Minuten, aber letztlich hängt alles miteinander zusammen und wird in diesem Krimi von Regisseur Tim Trageser und Drehbuchautor Johannes Betz stets angemessen erklärt.

„Crystal Meth“ ist das aktuelle Thema, der blaue Drogendreck, der zuletzt in immer größeren Mengen aus Labors in Tschechien nach Deutschland schwappte. Mit im Geschäft ist ein arbeitsloser Chemiker namens Robert Kienle (Peter Schneider).

Da fühlt sich der kundige Zuschauer natürlich ein wenig an die amerikanische Superserie „Breaking Bad“ erinnert, was dem ZDF-Produkt nicht gut tut, und auch der pädagogische Zeigefinger, der ab und an etwas zu dick auf die Gefahren des Drogenkonsums zeigt, wirkt ein bisschen deplaziert.

Andererseits werden bei „Kommissarin Lucas“ aber auch keine Schlager gesungen.