Kuala Lumpur. .
Bei der Suche nach der verschollenen malaysischen Passagiermaschine rücken die beiden Piloten zunehmend ins Visier. Nach Erkenntnissen von Malaysian Airlines war es Copilot Fariq Abdul Hamid, der die letzten Worte aus dem Cockpit sprach, wie Airline-Chef Ahmad Jauhari Yahya am Montag sagte. Der ruhig klingende Gruß „In Ordnung, gute Nacht“ kam zwölf Minuten, nachdem das Kommunikationssystem ACARS manuell abgeschaltet worden war.
Zwei Minuten nach den letzten Worten von Fariq wurde auch der Transponder ausgeschaltet, der automatisch Daten an die Flugkontrolle überträgt. Anschließend verschwand die Maschine mit 239 Menschen an Bord von den zivilen Radarschirmen. Den Sprecher der letzten Worte zu kennen, könnte die Ermittlungen einen Schritt weiterbringen – denn eine zentrale Frage bei der Suche nach dem Flug MH370 ist, wer nach der willentlichen Abschaltung der Kommunikationssysteme die Kontrolle an Bord hatte.
Auch die US-Geheimdienste konzentrieren sich auf die beiden Piloten. Das bestätigte der Vorsitzende des Heimatschutz-Ausschusses im US-Repräsentantenhaus, Michael McCaul, am Sonntag. Nach allem, was er von ranghohen Vertretern der Geheimdienste und Anti-Terror-Experten wisse, „war irgendetwas mit dem Piloten“, sagte McCaul.
Am Samstag hatten malaysische Ermittler die Wohnungen des Flugkapitäns Zaharie Ahmad Shah und des Copiloten durchsucht, zugleich aber vor „voreiligen Schlüssen“ gewarnt. Über Shah ist bekannt, dass er Mitglied der Oppositionspartei des Politikers Anwar Ibrahim ist. Der war am Vortag des Flugs wegen des Vorwurfs der Homosexualität zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.
Der 27-jährige Copilot Fariq wird von Freunden als ruhig und gut erzogen beschrieben. Der Sohn eines ranghohen Beamten soll mit einer Pilotin verlobt sein. Er besuchte regelmäßig die Moschee und nahm ab und zu am Islamunterricht teil.