Düsseldorf. . Die neue Schuhmode ist da. Und die ist im Frühjahr und Sommer 2014: oft spitz zulaufend, aber nicht übertrieben,mit Metallic-Effekten oder sportlich-dynamisch. Neonfarben sind kaum noch zu sehen, sie tauchen allenfalls noch als Applikationen bei Sneakers auf. Und für die Herren gilt: Mut zur Farbe zeigen.

An den Füßen spitzt es sich in diesem Sommer zu. „Vorne eng zulaufend“ heißt einer der Schuh-Trends. Aber keine Bange. Stolperfallen sind damit nicht gemeint. Die neuen Spitzen sind bequem. Und wie läuft es sonst? Ein Überblick.

Die Farben

Tschüss Neon, auf Wiedersehen Grellgrün! Nach der Farbexplosion im vergangenen Jahr geht es am Fuß wieder dezenter zu. Schwarz und Weiß bilden die Basis, Pastell- und Puder-Töne dürfen mitmischen oder erdige Nuancen wie Braun, Khaki und Oliv.

„Knallfarben verlieren ihren Status als Einzelfarbe, aber als Applikation bei Sneakers kommen sie noch zum Einsatz“, sagt Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinstitut vor der Fachmesse GDS in Düsseldorf (12.-14. März). Wem das zu langweilig ist, der sollte sich auf schimmernde Metallic-Töne stürzen, noch so ein Trend. „Die sorgen in Kombination mit Weiß für eine sportlich-dynamische Note.“

Die Formen

Wer mit seinem Lieblingsfeind noch eine Rechnung offen hat, könnte diese jetzt begleichen. Die neuen Modelle laden dazu ein, Fieslingen genüsslich in den Hintern zu treten. . . Denn: Spitze Leisten sind im Kommen. Autsch, das tut weh! Leider auch an ihren Füßen, befürchten manche Frauen.

„Sie gewöhnen sich eher von einer spitzen an die runde Form als umgekehrt“, sagt Trendexpertin Claudia Schulz. Dabei sei es ein Trugschlu ss, zu glauben, dass ein schmaler Leisten den Fuß zwangsläufig einengt. Außerdem: „Jede Frau kann mit spitzen Schuhen und auch auf High-Heels laufen. Es ist eine Sache der Übung“, sagt sie und plädiert dafür, es durchaus zu wagen, und so die Weiblichkeit zu unterstreichen.

Doch auch runde Formen sind zu haben, ein strenges Modediktat existiert also nicht. Wichtig ist: Wer sich an die Spitze herantraut, sollte nicht hinten aus dem Schrank die 15 Jahre alten Treter mit der fast Löffelstiel-langen Verlängerung kramen: „Die extremen Modelle von früher sehen zu den gerade beliebten engen Hosen nicht aus. Bei der aktuellen Form ist die Spitze kürzer“, sagt Schulz. Zu sehen an Pumps, an flachen Loafern, an androgynen Schnürern und Ballerinas.

Noch ein Tipp für Mutige: Zugespitzte Pumps können in diesem Sommer mit Jogginghose und Blazer kombiniert werden – und das nicht nur nachts auf dem Hof. Bei der bequemen Hose sollte es sich allerdings nicht um das zerbeulte Exemplar von der Couch handeln, sondern um ein feineres, mit Kordel, meliert und mit Bündchen.

Die Modelle

Vieles kann, nichts muss. Von Absätzen, bei denen man Höhenangst bekommen kann, bis zu flachen Sandalen mit Bio-Kork-Sohle. Wer jetzt nichts findet, wird immer leer ausgehen. Hinten offene Sling-Pumps stehen in den Regalen, südländische Espadrilles aus Hanf und Bast, Keil-Absätze sind nicht klein zu kriegen und Sneakers sowieso nicht.

Diese dann im Stil leichter Joggingschuhe wie der „Free“-Serie von Nike oder des klassischen New Balance. Für den Übergang empfiehlt Claudia Schulz Sommerboots. „Die sehen toll zu Skinny Pants und Jeans aus oder zu luftigen Kleidern.“ Sommerboots – das sind knöchelhohe Stiefel mit flachem Absatz. Oft sind sie aus weichem Leder und lässig geschoppt.

Die größten Fehler

Die Fachfrau seufzt und legt sofort los. Zwei Patzer am Fuß sind ihr ein besonderes Anliegen. Erstens: Am falschen Ende zu sparen und das schickste Kleid mit ollen, schwarzen Pumps kaputt zu stylen. „In Hochzeitsgesellschaften ist solch ein Fauxpa s zu erleben.“

Und zweitens: der Politikerinnen-Schuh. Die viereckige „Karreeform“ scheint parteiübergreifend beliebt zu sein. In Talkshows ist dieser Schuh oft zu sehen, wenn die Damen trotz hitziger Debatten vielleicht nur deshalb nicht vom Sessel kippen, weil die 3,5-Zentimeter-Blockabsätze backsteinschwer am Boden pappen. Gerne getragen in schwarz, dunkelblau oder weinrot.

Und die Herren?

Claudia Schulz formuliert es so: „Mut zur Farbe wird belohnt.“ Vor allem an mittleren Blaunuancen führe kein Weg vorbei, gern e in Kombination zu einer Jeans oder Chinohose. Es muss aber nicht gleich das ganze Obermaterial gefärbt sein.

Auch farbige Sohlen oder Schnürsenkel wirken als Kontrast frisch und sportlich. Und die Stile? Loafer mit Leder- oder Noppensohle, Bootsschuhe, Desert Boots und Tabakbeutelschnitte. Business-Modelle werden schlanker: Zum sommerlichen Geschäftstermin geht es auf taillierten Leisten.