Wellington.

Das ist Prinz William und Gattin Kate wohl noch nie passiert: Weil Maori-König Tuheitia ein mit ihm anvisiertes Treffen mit 90 Minuten als zu kurz befand, hat der Monarch in Neuseeland den britischen Royals eine Abfuhr erteilt. Der König und seine Entourage seien keine „Karnevalsattraktionen“, die auf Abruf bereitstünden, erklärte das Königshaus der Maori am Dienstag.

Zudem könnten die Bräuche der Maori nicht auf Kosten eines vorher festgelegten Zeitplans durcheinandergebracht werden, hieß es auf der Website des Königshauses weiter („www.kiingitanga.com“). „Das hätte den König in eine unmögliche Situation gebracht.“ Die für die Reiseplanung von William und Kate zuständigen Beamten seien „gesichtslose Bürokraten“.

Neuseelands Premier pikiert

Etwas versöhnlicher hieß es in der Erklärung weiter, die von William eingeplanten anderthalb Stunden reichten auch deswegen nicht, weil die Nr. 2 in der britischen Thronfolge in der kurzen Zeit nicht mit allen ihr gebührenden Ehren empfangen werden könne. Demnach hatte Tuheitia nach längerem Abwägen bereits vor Wochen einen persönlichen Brief an William geschrieben, um ihm die Absage zu erklären.

Neuseelands Premier John Key sind die diplomatischen Verstimmungen äußerst unangenehm. Die Absage des Maori-Königs sei eine „Enttäuschung, Prinz William wäre sehr gerne gekommen“, sagte Key dem Sender TV3. 90 Minuten seien ein „sehr großzügiger“ Zeitrahmen angesichts des vollgepackten Terminplans von William und Kate.