Giglio. .

Mehr als zwei Jahre nach der Unglücksnacht, in der er die „Costa Concordia“ überstürzt verlassen hat, ist Francesco Schettino auf das gekenterte Kreuzfahrtschiff zurückgekehrt. Bei einem gerichtlichen Ortstermin betrat Schettino am Donnerstagmorgen das vor der Insel Giglio vor sich hinrostende Wrack. Beim Unglück der „Costa Concordia“ im Januar 2012 waren 32 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwölf Deutsche.

Der mit Lederjacke und Sonnenbrille bekleidete Schettino musste sich am engen Kai des Hafens von Giglio einen Weg durch eine Horde von Reportern und Kameraleuten bahnen, bevor er sich Helm und Schwimmweste überstreifen und ein Boot der Küstenwache betreten konnte. Gemeinsam mit Experten wurde er zu dem Wrack gefahren. Das Gericht hatte einem Antrag von Schettinos Verteidigung stattgegeben, dem Kapitän die Teilnahme an dem Ortstermin zu ermöglichen.

„Was uns am meisten gezeichnet hat, ist, wie Schettino in der Unglücksnacht das Schiff verlassen hat“, sagte Bürgermeister Sergio Ortelli beim Schettino-Besuch. Mehr als für die Anwesenheit Francesco Schettinos interessierten sich die Bewohner dafür, dass das Wrack endlich verschwinde und Giglio zur Normalität zurückkehren könne, sagte Ortelli.