Brasília. Der Sportartikel-Hersteller Adidas hat nach Sexismus-Vorwürfen mehrere WM-Shirts aus dem Verkauf genommen. Die Shirts hatten bei den brasilianischen Behörden für Anstoß gesorgt, weil sie mit zweideutigen Motiven und Slogans bedruckt sind. Das Produkt bringe Brasiliens Image mit Sex in Verbindung.

Nach Vorwürfen des Sexismus in Brasilien hat der deutsche Sportartikel-Hersteller Adidas mehrere WM-Shirts aus dem Sortiment genommen. Die mit zweideutigen Motiven und Slogans bedruckten T-Shirts des offiziellen Ausrüsters der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 hatten bei den brasilianischen Behörden für Anstoß gesorgt und Adidas am Dienstag zu ihrem Rückzug bewogen.

Die beanstandeten T-Shirts zeigten unter anderem den Spruch "I love Brazil" in Verbindung mit einem Herz, das einem weiblichen Po ähnelte. Auf einem anderen Hemd waren Rio de Janeiros weltberühmter Zuckerhut und eine Bikinischönheit mit Fußball unter dem Slogan "Lookin' to score" aufgedruckt, was sich als Vorfreude auf torreiche Spiele, aber auch als Aufforderung zu sexuellem Anbahnungen lesen lässt.

Das brasilianische Fremdenverkehrsamt Embratur kritisierte "nachdrücklich die Vermarktung von Produkten, die Brasiliens Image mit Sex in Verbindung bringen". Frauenministerin Eleonora Menicucci beklagte einen "Mangel an Respekt gegenüber unserem Land". Für ein internationales Sportartikel-Unternehmen wie Adidas sei es "inakzeptabel", Shirts zu verkaufen, die ihr Land mit Sextourismus verknüpften.

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Adidas reagiert mit Erklärung

Adidas ruderte in einer in São Paulo veröffentlichten Erklärung schnell zurück. Bei den T-Shirts habe es sich um eine "limitierte Ausgabe" gehandelt, die nur in den USA auf den Markt gekommen sei. Da dem Unternehmen die Meinung seiner Partner und Kunden immer wichtig sei, werde der Verkauf gestoppt.

Die Fußball-WM in Brasilien findet vom 12. Juni bis 13. Juli statt. Im Vorfeld des Turniers und des weltberühmten Karnevals von Rio gehen die Behörden besonders gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen vor, wie Präsidentin Dilma Rousseff in einem Eintrag beim Kurzbotschaftendienst Twitter eigens betonte - ohne dabei den Fall Adidas zu erwähnen. Zur WM werden rund 600.000 ausländische Touristen in dem südamerikanischen Land erwartet. (afp)