Hamburg/Köln. . Die Hamburger Journalistinnen-Lobby ProQuote will beim WDR einen Männer-Klüngel entdeckt. In der Planungsgruppe, die Fernsehen, Hörfunk und Internet besser verknüpfen soll, fehle eine Frau, heißt es. Der Sender kontert mit Namen und Zahlen.
Die Hamburger Journalistinnen-Lobby ProQuote greift den WDR an. Die Initiative wirft dem Sender vor, seine Zukunft „ohne Frauen“ zu planen. In einer zehnköpfigen Gruppe um den Dortmunder Landesstudiochef Gerald Baars, die die Fernseh-, Hörfunk- und Internet-Angebote des WDR besser verknüpfen sollen, sei keine Frau vertreten, behauptet ProQuote unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen im Sender. Dabei, heißt es, seien Frauen gerade in sozialen Netzwerken „hochaktiv“.
Der WDR weist die Kritik zurück. Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff und Hörfunkchef Wolfgang Schmitz verwiesen auf Anfrage in einer gemeinsamen Erklärung darauf, dass sehr wohl Frauen aus der Führungsriege des Senders an der Formulierung des Arbeitsauftrages an die Planungsgruppe beteiligt gewesen seien.
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Namentlich genannt wurden die Chefredakteurinnen des WDR-Landesprogramme, Gabi Ludwig und Jona Teichmann, sowie Hörfunk-Chefredakteurin Angelica Netz, Hörfunk-Sportchefin Sabine Töpperwien.
Valerie Weber wird Hörfunk-Chefin, Sonia Mikich Chefredakteurin
Sendersprecherin Kristina Bausch ergänzte, insgesamt liege der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Fernsehen und Hörfunk bei 36 Prozent: „Wenn man zu diesen noch die Tätigkeiten mit redaktioneller Verantwortung hinzunimmt, dann kommt man etwa für den Fernsehbereich sogar auf einen Anteil von knapp 50 Prozent (im Hörfunk sind es knapp 45 Prozent).“
WDR-Intendant Tom Buhrow hat kürzlich zwei Frauen den Weg zu Führungspositionen geebnet: Valerie Weber wird neue Hörfunk-Chefin, Sonia Mikich neue Chefredakteurin. Beide folgen einem Mann.