Algier. Beim Absturz eines Militärflugzeugs im Osten Algeriens sind neuen Angaben zufolge 77 Menschen getötet worden. Ein Insasse habe das Unglück schwer verletzt überlebt, berichtete die Nachrichtenagentur APS am Dienstag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Algier. Die Maschine vom Typ Hercules C130 transportierte neben Soldaten auch deren Angehörige sowie vier Besatzungsmitglieder.
Beim Absturz eines Militärflugzeugs in Algerien sind nach offiziellen Angaben 77 Menschen getötet worden. Das Unglück sei wahrscheinlich auf schlechtes Wetter Wetter mit Sturmböen und Schnee zurückzuführen, teilte das algerische Verteidigungsministerium am Dienstagabend mit. An Bord hätten sich Soldaten und Verwandte befunden. In Fersehberichten war zuvor von bis zu 100 Toten die Rede gewesen, in anderen Berichten sogar von deutlich mehr. Dafür gab es aber keine Bestätigung.
Beim Landeanflug auf den Flughafen der Stadt Constantine soll die Kommunikation zwischen Flugsicherung und Cockpit abgebrochen sein. Nach unbestätigten Berichten soll die Maschine vor dem Absturz einen Felsen gestreift haben.
Bis zum Abend mehr als 70 Leichen geborgen
Die Unfallstelle war nach Berichten von Einsatzkräften schwer zugänglich. Retter mussten zu Fuß in das gebirgige Gelände vorstoßen. Bis zum Abend konnten mehr als 70 Leichen geborgen werden. Für die Bergungsarbeiten wurden zahlreiche zivile und militärische Kräfte mobilisiert. In der Region hatte es im Dezember eine Übung gegeben, bei der ein Flugzeugabsturz mit 55 Opfern simuliert wurde.
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Das Flugzeug des Typs C-130 "Hercules" des US-amerikanischen Herstellers Lockheed mit vier Turbo-Propeller-Triebwerken sollte nach dem Bericht Soldaten und Angehörige nach Constantine transportieren. Die Maschine kam Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur APS zufolge aus Tamanrasset im Süden des Landes.
Das Flugzeugunglück ist eines der schlimmsten in der Geschichte der algerischen Luftfahrt. 2003 waren beim Absturz einer Air-Algérie-Maschine nahe der Wüstenstadt Tamanrasset 102 Menschen ums Leben gekommen. Eines der Triebwerke der Boeing 737 hatte während des Starts Feuer gefangen. Wenige Sekunden nach dem Start stürzte das Flugzeug ab, zerbrach und brannte völlig aus.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) reagierte in Berlin "mit großer Bestürzung" auf die Nachricht. In einem Schreiben an seinen algerischen Amtskollegen Ramtane Lamamra sprach er Angehörigen und algerischem Volk "angesichts dieses furchtbaren Unglücks mein tief empfundenes Beileid" aus. (dpa)