Rom.
Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat Medienberichten zufolge seine bisherigen monatlichen Zahlungen an ein Heer junger Models eingestellt, die bisher seine Partys mit ihrer Anwesenheit schmückten. Der Schritt gehöre zu einer Reihe von Ausgabenkürzungen bei dem 77-Jährigen. Demnach zahlte Berlusconi zeitweise bis zu 14 jungen Models und Tänzerinnen eine monatliche Apanage von 2500 Euro. Die Frauen waren in von ihm gemieteten Apartments in der Via Olgettina untergebracht.
Nach einer Reihe von Fehlinvestitionen und angesichts seiner kostspieligen Scheidung von seiner Ehefrau Veronica Lario müsse der Milliardär den Gürtel inzwischen enger schnallen, berichtet „La Repubblica“. So wolle der „Cavaliere“ von seinem 2,1 Millionen Euro Jahresmiete teuren Palast bei Rom in ein günstigeres Luxusapartment im Zentrum der Stadt umziehen. Berlusconi befinde sich auf „strikter Finanzdiät“, hieß es in dem Zeitungsbericht.
Berlusconis fast 50 Jahre jüngere Freundin Francesca Pascale hatte einer Zeitung gesagt, sie überprüfe die Haushaltsbücher. Dabei sei sie auf Rechnungen gestoßen, in denen ein Kilo grüne Bohnen mit 80 Euro abgerechnet wurde. Zudem werde Berlusconi täglich frischer Fisch geliefert, obwohl er gar keinen esse.
Nach einer rechtskräftigen Verurteilung wegen Steuerbetrugs war Berlusconi Ende November aus dem Senat ausgeschlossen worden. Wegen Prostitution Minderjähriger und Amtsmissbrauchs wurde er im Juni in erster Instanz zu sieben Jahren Haft verurteilt.