Grenoble. Mit einem eindringlichen Appell hat sich die Ehefrau des schwer verletzten Michael Schumachers an die Öffentlichkeit gewandt. Sie fordert die Journalisten auf, die Ärzte und ihre Familie in Ruhe zu lassen. “Verlassen sie die Klinik“, hieß es in ihrer Mitteilung. “Bitte unterstützen Sie uns in unserem gemeinsamen Kampf mit Michael.“

Corinna Schumacher, die Frau des schwer verletzten Formel-1-Rekordweltmeisters Michael Schumacher, hat in unmissverständlicher Klarheit an die Medien appelliert, die Ärzte und ihre Familie in Ruhe zu lassen. "Es ist mir wichtig, dass Sie die Ärzte und das Krankenhaus entlasten, damit diese in Ruhe arbeiten können - vertrauen Sie bitte deren Statements und verlassen Sie die Klinik. Bitte lassen Sie auch unsere Familie in Ruhe", hieß es in der Mitteilung.

In dem Statement, dass Schumachers Managerin Sabine Kehm am Dienstagvormittag verbreitete, bat die Ehefrau des ehemaligen Formel-1-Piloten: "Bitte unterstützen Sie uns in unserem gemeinsamen Kampf mit Michael."

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Auch der Deutsche Journalisten-Verband hat die Medien zur Zurückhaltung im Fall Schumacher aufgerufen. Der Bundesvorsitzende Michael Konken wies in einer Mitteilung vom Dienstag auf den Pressekodex des Deutschen Presserats hin, der "Respekt vor dem Leid von Opfern und den Gefühlen von Angehörigen" fordert. "Das gilt auch dann, wenn das Opfer prominent ist", sagte der DJV-Chef.

Schumachers Helmkamera lief zum Zeitpunkt des Unfalls

Unterdessen wurde bekannt, dass die Helmkamera von Formel-1-Legende Michael Schumacher zum Zeitpunkt seines schweren Skiunfalls gelaufen ist. Die Bilder könnten ausgewertet werden, verlautete am Dienstag aus französischen Ermittlerkreisen. Es handle sich um ein "wichtiges Dokument" für die Ermittler.

Der 45-Jährige liegt nach einem Skiunfall am 29. Dezember in Méribel seit mehr als einer Woche im Universitätskrankenhaus von Grenoble. Er befindet sich weiterhin mit schweren Kopfverletzungen im künstlichen Koma. Sein Zustand ist mittlerweile stabil, wird von den Ärzten aber weiterhin als kritisch betrachtet.

Detaillierte Informationen über den Unfallhergang werden an diesem Mittwoch erwartet. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft hat für 11.00 Uhr eine Pressekonferenz im Justizpalast von Albertville angesetzt. Schumachers Familie hatte die Helmkamera den Behörden übergeben. (dpa/afp)