. . Das gab es noch nie: zwei neue „Tatorte“ an einem Abend. Den Anfang macht Joachim Król als Frankfurter Depri-Fahnder Steier mit seinem vorletzten Fall. Er ist Vorprogramm für den Kölner „Tatort“, der – aus Jugendschutz-Gründen – erst um 22 Uhr gezeigt wird.

Schnäpse schüttet der Frankfurter Cop an der Kneipentheke in sich rein, und darum kann er auch die Joggerin gleich nicht festhalten, die einen Mann vor seinen Augen im Park niedersticht. Aber Katerstimmung herrscht vielmehr ganz schnell beim Publikum des Tatorts „Der Eskimo“ (So., ARD, 20.15 Uhr): Joachim Króls erster Alleingang als Frank Steier nach dem Rückzug von Nina Kunzendorf als Conny Mey ist ein ziemliches Trauerspiel.

Das liegt weniger an Król selbst, der als ungerechter Muffkopp wie immer ein paar schauspielerische Glanzpunkte setzt. Aber es fehlt ihm nicht nur das korrigierende Pendant, das seine Unarten wirkungsvoll auskontert. Er steht vor allem am Rande eines ziemlich wirren und vollgepackten Krimis, der den Zuschauer schnell schafft.

Achim von Borries (Buch/Regie) und Hendrik Handloegten (Buch) verquirlen mysteriöse Militärgeheimnisse bei den Amis mit einem Schwulendrama nebst japanischen Selbstmordtechniken, und dem Terror von Lehrern gegen Schüler und Kollegen. Daneben muss Steier auch noch im Umfeld seiner Ex (Jenny Schily) ermitteln, deren neuer Freund (Volker Bruch) vorsichtig ausgedrückt, suspekt ist.

Das ist des Schlechten ein bisschen viel. Lässt sich auch mit Schnäpsen nicht schöntrinken.