Kolkata. . Erneut erschüttert ein grausamer Fall einer Gruppenvergewaltigung die indische Öffentlichkeit. Eine 16-Jährige war im Oktober gleich zweimal von mehreren Männern missbraucht worden. Jetzt haben die Täter ihr Opfer offenbar angezündet. Das Mädchen starb am Neujahrsabend an ihren Verletzungen.
In Indien ist erneut ein furchtbarer Fall einer Gruppenvergewaltigung bekannt geworden. Eine Jugendliche, die im Oktober zwei Mal vergewaltigt worden war, sei am Neujahrsabend ihren Verletzungen erlegen, die sie wenige Tage zuvor bei einem Brandangriff erlitten hatte, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die 16-Jährige war demnach am 26. Oktober nahe ihres Wohnhauses in Madhyagram bei Kolkata von einer Gruppe Männern sexuell missbraucht worden. Tags darauf wurde sie erneut vergewaltigt, als sie von der Polizei zurückkehrte, um den ersten Vorfall zu melden.
Nach Angaben der Polizei wurde sie am 23. Dezember dann angezündet und starb am Abend des 1. Januar im Krankenhaus an den Folgen der Verletzungen. Demnach hatte sie berichtet, von zwei Bekannten der Beschuldigten angegriffen und in Brand gesetzt worden zu sein, als sie allein zuhause war. Der Vater des Opfers, ein aus dem armen Bundesstaat Bihar zugewanderter Taxifahrer, sagte, seine Tochter sei getötet worden, um die Sexualverbrechen zu vertuschen.
Hunderte Menschen gehen auf die Straße
Der örtliche Polizeichef Rajiv Kunar sagte, am Mittwoch seien die ersten Verdächtigen festgenommen worden - mehr als zwei Monate nach den Vergewaltigungen. In Kolkata gingen am Mittwoch hunderte Menschen auf die Straße, um gegen die Taten zu protestieren. Die indische Öffentlichkeit war vor einem Jahr aufgeschreckt worden, als eine 23-jährige Studentin nach einer brutalen Gruppenvergewaltigung in einem Bus in der Hauptstadt Neu Delhi verstarb.
Das Verbrechen hatte die Öffentlichkeit zutiefst aufgewühlt und tausende Menschen zu Protesten gegen die verbreitete sexuelle Gewalt gegen Frauen und die Gleichgültigkeit der Behörden auf die Straßen getrieben. Die Politik reagierte mit der Einführung der Todesstrafe bei Vergewaltigungen mit Todesfolge. Dennoch wurden seit der Tat immer wieder schwere Sexualverbrechen begangen, unter anderem auch an ausländischen Touristinnen. (afp)