Grenoble. .

Knapp fünf Jahre nach seinem schweren Motorradunfall - und fünf Tage vor seinem 45. Geburtstag - hat sich Michael Schumacher beim Skifahren in Frankreich erneut schwer am Kopf verletzt. Um 11.07 Uhr am Sonntagmorgen verunglückte der Formel-1-Rekordweltmeister, als er zwischen zwei markierten Pisten im Skigebiet in Méribel unterwegs war. Schumacher, der einen Helm trug, soll mit dem Kopf auf einen Felsen aufgeschlagen sein.

Er befand sich nach einer Notoperation in der Nacht zum Montag in einem kritischen Zustand. Der Formel-1-Rekordweltmeister litt nach Angaben des Krankenhauses in Grenoble bei seiner Einlieferung um 12.40 Uhr an einem „Kopftrauma mit Koma“. Das Schädel-Hirn-Trauma habe „umgehend eine neurochirurgische Behandlung“ erfordert, teilten die Ärzte mit.

Nach stundenlangem Bangen hatte die Sorge um Schumi am späten Abend dramatische Züge angenommen. Dem TV-Sender BFMTV zufolge erlitt er eine Hirnblutung. Zuvor hatte die französische Regionalzeitung „Le Dauphiné Libéré“ berichtet, der Gesundheitszustand Schumachers habe sich verschlechtert, die Prognose sei inzwischen ernsthaft.

Er soll mit seinem 14-jährigenSohn unterwegs gewesen sein

Vor dem Krankenhaus in Grenoble wurden umgehend Absperrungen aufgebaut. Schumacher war dort nach Angaben von Grenier gegen 13 Uhr eingeliefert worden. Schumacher wurde im Traumazentrum der Universitätsklinik am Nachmittag eingehend untersucht. Später traf unter großem Polizeiaufgebot Professor Gérard Saillant ein - der Gründer eines Gehirn-Instituts hat Schumacher schon nach seinem schwersten Formel-1-Unfall im Jahr 1999 operiert. Damals war Schumi im Ferrari in Silverstone verunglückt und hatte sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen.

Unmittelbar nach dem Ski-Unfall am Sonntag soll Schumacher nach Angaben von Christophe Gernigon-Lecomte, Chef der Skistation Méribel, an Ort und Stelle notfallmäßig versorgt worden sein. Mit dem Rettungshubschrauber wurde er zuerst ins Krankenhaus von Moûtiers geflogen, von da kam der zweifache Familienvater bewusstlos nach Grenoble.

Laut französischen Medien soll Schumacher beim Skifahren unter anderem mit seinem 14-jährigen Sohn unterwegs gewesen sein. Seine Managerin bestätigte lediglich, dass der ehemalige Rennfahrer nicht allein gewesen sei. Von der Managerin stammt auch die Information, dass Schumi bei seinem Unfall einen Helm getragen habe.

Seit einem Jahr fährt Schumacher nicht mehr in der Formel 1. Der Kerpener, der in der Schweiz am Genfer See mit seiner Familie lebt, ist aber sportlich nach wie vor aktiv - und nicht selten sind seine Leidenschaften mit einem gewissen Risiko verbunden. Auch Fallschirmspringen und Motorradfahren zählen zu seinen Passionen.

Auf zwei Rädern war Schumacher im Februar 2009 im spanischen Cartagena schwer verunglückt - damals hatte er eine Fraktur im Bereich der Schädelbasis und eine in der Halswirbelsäule erlitten. Bei dem Skiunfall soll er nun Berichten vom Sonntag zufolge ein schweres Schädelhirntrauma erlitten haben (Siehe Info-Box unten).

Nach dem Unfall 2009 hatte Schumacher auch ein Comeback in der Formel 1 absagen müssen. 2010 kam er dann zurück in die Königsklasse des Motorsports. Drei Jahre fuhr der siebenmalige Weltmeister für den deutschen Werksrennstall Mercedes.

Nach den ersten Unfallberichten in den Medien meldeten sich Freunde und Weggefährten über Twitter mit Genesungswünschen. Der Brasilianer Felipe Massa, einst Schumachers treuer Gehilfe bei Ferrari, twitterte: „Ich bete für dich, mein Bruder! Ich hoffe, Du erholst dich schnell!! Gott segne dich, Michael.“ Und Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski, mit dem Schumacher gut befreundet ist, schrieb: „All the best for you, my friend!“ Das Beste für dich!