Sydney. Ein Polarexpeditionsschiff mit 74 Menschen an Bord ist in der Antarktis im Eis stecken geblieben. Die Besatzung setzte am 1. Weihnachtstag rund 2800 Kilometer südlich von Hobart auf der australischen Insel Tasmanien einen Notruf ab, wie die australische Seesicherheitsbehörde mitteilte. Eisbrecher seien auf dem Weg, um das unter russischer Flagge fahrende Schiff freizubekommen.

Gefahr bestand für niemand an Bord der "MV Akademik Shikalskiy", versicherte Expeditionssprecher Alvin Stone der Nachrichtenagentur dpa. "Seid versichert, dass es uns allen gut geht", schrieb Expeditionsleiter Chris Turney in einer E-Mail. An Bord waren nach Angaben von Stone 26 Touristen, darunter keine Deutschen.

Drei Eisbrecher waren auf dem Weg zu dem Polarschiff. Sie sollten am 27. Dezember ankommen, teilte die australische Behörde mit. "Es besteht auch die Chance, dass der Wind sich dreht und wir aus eigener Kraft freikommen. Es sind nur zwei Kilometer bis zum offenen Meer", schrieb Turney.

Das Schiff ist auf einer fünfwöchigen Expedition in Erinnerung an die "Australasische Antarktis-Expedition" vor 100 Jahren. Expeditionsleiter Turney wollte Messungen wiederholen, die der damalige Expeditionsleiter Sir Douglas Mawson vorgenommen hatte.

Polarausflüge auf dem Schiff bietet unter anderem der schwedische Reiseveranstalter Expeditions Online an. Nach seinen Angaben hat das 1984 in Finnland gebaute Schiff 26 Doppelkabinen für Touristen an Bord.