London. Der Tod von Prinzessin Diana sorgt bis heute immer wieder für Spekulationen über ein angebliches Mordkomplott - jetzt hat die Polizei ein Gerücht aus dem Sommer über eine Beteiligung des britischen Militärs untersucht und zurückgewiesen.
Es gebe "keine glaubhaften Beweise" für die Behauptung, dass die Eliteeinheit SAS in den Autounfall der Prinzessin 1997 in Paris involviert gewesen sei, teilte Scotland Yard am Dienstag mit. Es werde keine neuen Ermittlungen geben. Man habe mehrere Zeugen befragt und Unterlagen erneut geprüft, aber keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass die Gerüchte irgendeine Verankerung in der Realität hätten.
Die Beamten hatten im August entsprechendes Material erhalten, genaue Details dazu aber nicht veröffentlicht. Medien hatten berichtet, die ehemaligen Schwiegereltern eines Ex-Soldaten hätten die Polizei kontaktiert und einen Brief geschrieben. Ihr früherer Schwiegersohn habe darüber gesprochen, dass die SAS in den Unfall verwickelt gewesen sei. Die Militärpolizei soll den Fall dann an Scotland Yard übergeben haben.
Boulevardblätter hatten allerdings auch schmutzige Details in dem Fall ausgegraben: So sollen sich die Ex-Schwiegereltern unter anderem auch über das Verhalten des Soldaten gegenüber ihrer Tochter beschwert haben. Fast wirkte der angebliche Brief wie ein Racheakt. Schon im August hatten mehrere Beobachter das Ganze als "bizarr" bezeichnet. Vom Palast hatte es vorbeugend geheißen, die Prinzen William und Harry äußerten sich nicht.
Diana, Ex-Frau des britischen Thronfolgers Prinz Charles (65) und Mutter von Prinz William (31) und Prinz Harry (29), hatte zusammen mit dem Milliardärs-Erben Dodi al-Fayed in dem Unglücks-Wagen gesessen. Sie war damals 36 Jahre alt und nach einem schlagzeilenträchtigen Rosenkrieg von Prinz Charles geschieden. Al-Fayed war 42.
Das Paar sowie der Chauffeur starben bei dem Unfall am 31. August 1997. Dianas Tod hatte in Großbritannien, aber auch weltweit, eine regelrechte Trauerwelle ausgelöst. Eine offizielle, mehrmonatige Untersuchung kam 2008 zu dem Schluss, dass das Auto in einem Pariser Tunnel verunglückte, weil der Fahrer betrunken war. Zudem war der Wagen von Paparazzi verfolgt worden, und Diana und al-Fayed waren nicht angeschnallt gewesen.
Al-Fayeds Vater Mohamed al-Fayed erklärte über seinen Anwalt, er sei enttäuscht über die Entscheidung der Polizei. Der Geschäftsmann und Milliardär hatte von Anfang an immer wieder seine Überzeugung bekundet, sein Sohn und Diana seien unter der Beteiligung des britischen Geheimdienstes ermordet worden. Seiner Ansicht nach steckt unter anderem Prinzgemahl Philip (92) hinter den vermeintlichen Plänen. "Herr al-Fayed wird seinen Kampf fortsetzen, die Wahrheit über den Mord ans Licht zu bringen", sagte der Sprecher. Die Polizei ergehe sich erneut in "Schönfärberei", wie sie das schon in den vergangenen 16 Jahren getan habe.