Essen. Die Meteorologen können uns kaum Hoffnung machen für ein Winterwunderland zu den Festtagen. Nach jetziger Lage wird es eher trüb, meblig und deutlich zu warm für Schnee. Das ist genau genommen aber der Normalfall in den meisten Regionen.
2010 war sicherlich zu extrem in Sachen weiße Weihnacht. Zur Erinnerung: Damals bibberte praktisch ganz Deutschland. Und just zu den Festtagen gab es Schnee in Massen. Vielerorts kam der Verkehr völlig zum Erliegen. Davon ist in diesem keine Rede - im Gegenteil: Die Meteorologen machen kaum Hoffnung auf ein Winterwunderland.
Die Chancen für weiße Weihnachten stehen in weiten Teilen Deutschlands eher schlecht. Deutschland liege zu Beginn der zweiten Dezemberdekade im Einflussbereich der Hochdruckgebiete Varnia und Wanda, erklärte Meteorologin Petra Gebauer von der Freien Universität Berlin am Donnerstag. Es sei nicht absehbar, dass sich an dieser stabilen Wetterlage mit Hochnebel und zeitweisem Nieselregen etwas ändere. Frosttemperaturen und damit die Möglichkeit von Schnee seien derzeit nicht zu erwarten.
In Deutschland herrschen derzeit relativ milde Temperaturen mit Plusgraden. Nur in Gebieten oberhalb von 700 Metern kann sich die vorhandene Schneedecke noch halten. Ganz ohne Chancen auf Schnee sind nach Einschätzung der Meteorologin Regionen im Tiefland allerdings nicht. Zudem sei bis Weihnachten noch etwas Zeit.
Nebel, Regen - Trübsinn
Auch im Jahr 2009 bestimmte am Ende der ersten Dezemberhälfte ein Hochdruckgebiet das Wetter in Deutschland, das aber dann doch von einem Tiefdruckgebiet verdrängt wurde und Schnee zum Heiligabend brachte.
Wahrscheinlicher ist laut Gebauer aber eine ähnliche Wetterlage wie 2007, als ein Hochdruckgebiet vom 11. Dezember an für 22 Tage das Wetter in Deutschland bestimmte. In Berlin war es damals meist neblig-trüb und nasskalt, eine Schneedecke blieb im ganzen Dezember aus.
Ohnehin sei eine weiße Weihnacht die Ausnahme, betonte Gebauer. In Berlin beispielsweise gab es in 74 Prozent aller Jahre seit 1908 ein "grünes" Weihnachtsfest. Als "weiß" lassen Meteorologen Weihnachten gelten, wenn an mindestens zwei der drei Festtage eine geschlossene Schneedecke von mindestens einem Zentimeter Höhe liegt. (afp)