München. . 240 Stunden Olympia im Fernsehen plus 500 Stunden Bewegtbilder im Netz. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender servieren das volle Pfund aus Sotschi, Russland. Die Jagd nach Gold gilt als besonders quotenträchtig. Zugleich aber wissen ARD und ZDF um das Geschmäckle der Putin-Spiele.

ARD und ZDF fluten Fernsehen und Internet mit Olympia-Berichterstattung. Im Fernsehen gibt es 240 Stunden Winterspiele aus Sotschi, Russland, je zur Hälfte im Ersten und im Zweiten. Dazu kommen 500 Programmstunden Bewegtbild im Netz über die Jagd nach Gold. Eine wichtige Rolle spielt übrigens auch ein Traditionsmedium: das Radio. Wegen der Zeitverschiebung – Sotschi ist unserer Zeitzone drei Stunden voraus – werden viele Wettbewerbe zuerst in der Radio-Primetime zwischen 6 und 9 Uhr übertragen.

Beide gebührenfinanzierten Sender setzen auf bekannte TV-Gesichter. Von der Eröffnungsfeier am 7. Februar meldet sich ZDF-Routinier Wolf-Dieter Poschmann. Moderatoren des ZDF sind Rudi Cerne und Katrin Müller-Hohenstein. Im Ersten führen Gerhard Delling und Michael Antwerpes durchs olympische Programm. Tom Bartels berichtet über die Schlussfeier am 23. Februar. Ihm zur Seite steht Russland-Korrespondentin Ina Ruck.

Sender betonen enge Zusammenarbeit

Das ARD-Team leitet Werner Rabe, Chef der ZDF-Truppe ist Dieter Gruschwitz. Die Gesamtleitung liegt, wie bei den Sommerspielen im vorigen Jahr, beim ZDF.

Die Moderatoren Rudi Cerne und Katrin Müller-Hohenstein werden für das ZDF
Die Moderatoren Rudi Cerne und Katrin Müller-Hohenstein werden für das ZDF "Olympia live" moderieren. (Foto: dpa)

Beide Sender betonen, ihren Einsatz im Kaukasus „in enger Abstimmung“ vorbereitet zu haben. Es gebe eine „gemeinsame Infrastruktur“. Auch beim Personal setzen ARD und ZDF erklärtermaßen auf Team-Arbeit. Wie viele Leute vor Ort sind, wurde allerdings nicht beziffert.

Bei den Wettbewerben lassen ARD und ZDF, wie seit Jahren schon, Experten zu Wort kommen. Das Erste verpflichtete Katarina Witt (Eiskunstlauf), Kati Wilhelm (Biathlon). Dieter Thoma (Skispringen), Markus Wasmeier (Alpin-Ski) und Peter Schlickenrieder (Langlauf). Die Mainzelmänner greifen auf die Expertisen des Sportpsychologen Prof. Hans-Dieter Hermann sowie Sven Fischer (Langlauf) und Marco Büchel (Alpin-Ski) zurück.

„Olympia-Countdown“ vor der 20-Uhr-Ausgabe der „Tagesschau“

Die ARD beginnt an ihren Olympia-Tagen um 6.15 Uhr, das ZDF überträgt Wettbewerbe ab 7.30 Uhr. Das Live-Sportprogramm endet hüben wie drüben um 21 Uhr. Immer wieder gibt’s Zusammenfassungen. Das Erste stimmt das Publikum gar vom 20. Januar an montags bis donnerstags um 19.50 Uhr mit einem „Olympia-Countdown“ auf die 20-Uhr-Ausgabe der „Tagesschau“ ein.

Bei aller Sport-Begeisterung ist ARD und ZDF bewusst, dass die Winterspiele ein politisches Geschmäckle haben. Russland ist ein autoritärer Staat, der Spiele werden in einer Region ohne Wintersport-Tradition organisiert. So spielt neben dem Thema Doping, das Florian Bauer (ARD) und Elmar Theveßen (ZDF) abdecken, Politik eine Rolle. Federführend sind die ARD-Korrespondenten Ina Ruck und Udo Lielischkies zuständig. Am Sonntag, 23. Februar, meldet sich auch der „Presseclub“ aus Sotschi.