Essen. Mit Hochwasser, Orkanböen und Überflutungen hat Tief “Xaver“ vor allem in Nordeuropa und an der Küste getobt. In NRW sorgen am Freitagmorgen Schnee und Straßenglätte für Verkehrsprobleme. Im Sauerland fielen bis zu 15 Zentimeter Schnee, und am Freitag werden weitere Schauer erwartet.
Sturmtief Xaver wird auch am Freitag vor allem an der Nordseeküste Ärger machen - mit Sturmfluten und Hochwasser. Weiter im Süden werden mehrere Wellen an miesem Wetter erwartet - mit Gewitter und teils heftigen Schneefällen. Es kommt eine Kaltfront von der Nordsee her über in Richtung Süden. Dahinter strömt in Staffeln arktische Polarluft nach Deutschland, die nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes besonders im Bergland, teils aber auch in den Niederungen für winterliche Verhältnisse sorgt.
Für Nordrhein-Westfalen heißt das: Vorsicht vor Schneeverwehungen im Sauerland. Wie Jürgen Weiß vom Wetterdienst Meteomedia am Freitagmorgen berichtete, hat es in der Nacht vor allem im Sauerland und Bergischen Land sowie im südlichen Ruhrgebiet - etwa in Essen und Bochum - geschneit. Am meisten Schnee sei auf dem Kahlen Asten gefallen: rund 15 Zentimeter. Ansonsten habe es im Sauerland zwischen zwei und fünf Zentimetern Schnee gegeben, mancherorts auch um die zehn Zentimeter.
Verspätungen bei der Bahn - Mehr als 20 Kilometer Stau auf der A45
Die Bahn meldet am Morgen vereinzelte Beeinträchtigungen. Eine Oberleitungsstörung auf der Strecke Duisburg - Mönchengladbach zwischen Krefeld und Viersen sollte bis in den Vormittag hinein für Ausfälle und Verspätungen sorgen. Gegen 9 Uhr hat die Polizei bei Bochum eine Person im Gleis gemeldet. Hier sollte es bis in den Vormittag hinein zu Störungen kommen.
Der Neuschnee legte am Freitagmorgen vor allem die Sauerlandlinie A45 lahm. In Fahrtrichtung von Gießen nach Hagen standen zwischen Meinerzhagen und Lüdenscheid-Süd laut WDR mehrere Lkw quer. Die Folge: mehr als 20 Kilometer Stau ab Olpe gegen 8 Uhr. Auch in der Gegenrichtung gab es zu dieser Zeit auf mehr als 20 Kilometern Stau und stockenden Verkehr.
Streufahrzeuge machten die Strecke frei, dennoch staut sich der Verkehr auch um kurz nach 9 Uhr noch auf mehr als zehn Kilometern.
Im Flachland kann überfrierende Nässe für glatte Straßen sorgen - vorsichtig fahren ist also auch im Ruhrgebiet und am Niederrhein angesagt.
Warnkarte der Unwetterzentrale
Im Laufe des Freitags seien noch weitere Schnee- und Regenschauer möglich, sagte Meteorologe Jürgen Weiß. Liegen bleibe der Schnee allerdings nur oberhalb von 400 Metern. Im Flachland werde es mit 1 bis 4 Grad zu warm.
Xaver tobt ganztägig weiter
Nachdem sich der Wind in der Nacht etwas abgeschwächt hat, soll Sturm "Xaver" am Morgen wieder erstarken - an der Nord- und Ostseeküste auch erneut bis zu Windstärke 11. Weiterhin ist bis in die Tieflagen des Ruhrgebiets noch mit orkanartigen Böen zu rechnen, die jedoch nicht mehr die Windstärken des Vortages erreichen.
Und Xaver wird am Freitag sehr wahrscheinlich ganztägig toben. Immer mal wieder soll es Schübe mit Sturmböen geben, auch Gewitter sind weiter möglich. (shu)