Los Angeles. US-Schauspieler Paul Walker ist tot. Der Star der „Fast & Furious“-Reihe saß auf dem Beifahrersitz eines roten Porsche GT, als das von einem Freund gelenkte Auto mit einem Laternenmast und einem Baum kollidierte und in Flammen aufging. Walker wurde 40 Jahre alt und hinterlässt eine Tochter.

Auf der Leinwand hat Paul Walker auch bei Tempo 220 jeden noch so atemberaubenden Auto-Unfall überlebt. Im echten Leben wurde dem Kino-Star aus der „Fast & Furious“-Reihe am Samstag offenbar ein Fahrfehler eines Freundes zum Verhängnis. Der 40-jährige Kalifornier starb als Beifahrer bei einem Horror-Crash. Sein roter Porsche GT war nahe Los Angeles aus noch ungeklärter Ursache vor einen Laternenmasten und einen Baum geknallt und in Flammen aufgegangen. 

Wie die Internet-Seite „The Santa Clarita Valley Signal“ berichtet, ereignete sich das Unglück in einem Gewerbepark in der Kleinstadt Valencia, 50 Kilometer nördlich von L.A. - bei einer Benefiz-Veranstaltung für die Hinterbliebenen der Katastrophe nach dem Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen.

Paul Walker saß auf dem Beifahrersitz

Paul Walker, der zuletzt sieben Millionen Dollar Gage für seinen Part in der Hochgeschwindigkeits-Saga „Fast & Furious“ bekam, hatte vor einiger Zeit „Reach Out Worldwide“ ins Leben gerufen. Eine Stiftung, die bei Naturkatastrophen ohne viel Bürokratie hilft. Am Wochenende sollte Walker, der vor seiner Schauspielkarriere Meeresbiologie studierte, bei einer Autoshow gemeinsam mit einer Spezialwerkstatt für Rennmotoren Geld für den guten Zweck einsammeln. 

Laut Augenzeuge Antonio Holmes wollte der Schauspieler zwischendurch eine kleine Spritztour machen. Walkers Freund Paul Rodas, Chef der Motorfirma „Always Evolving“, setzte sich laut „Los Angeles Times“ ans Steuer. Keine 200 Meter entfernt auf der Hercules Street krachte es gegen 15.30 Uhr Ortszeit. Als Feuerwehr und Polizei am Unglücksort eintrafen, waren die beiden Männer tot - und das Wrack des Wagens bis zur Unkenntlichkeit verformt. Fremdeinwirkung eines anderen Fahrzeugs wird ausgeschlossen. Laut Polizei hatte der Mann am Lenkrad die Kontrolle über das Auto verloren.

Walkers Fans wollten die Nachricht nicht glauben

Als das in Prominenten-Angelegenheiten notorisch gut unterrichtete Klatsch-Portal „tmz“ die Nachricht am frühen Samstagabend exklusiv verbreitete, wollten Tausende Fans von Walker die Tragödie erst nicht wahrhaben. „Habe gerade mit Freunden gesprochen. Paul lebt. Es geht ihm gut. Mieser Sensations-Journalismus“, schrieb ein gewisser Greg auf der Facebook-Seite des Stars. Nachdem Ame Van Iden, PR-Agentin des im nahe gelegenen Glendale geborenen Schauspielers, und das Sheriffs-Büro von Santa Clarita den Tod bestätigt hatten, wechselt die Tonlage in Moll. Trauer pur. Auch Arbeitskollegen wie Will Smith und James Franco kondolierten auf Twitter.

Als Brian O‘Conner war der mit blauen Augen und blonden Haaren gesegnete Bilderbuch-Kalifornier 2001 mit nur einer Unterbrechung seit 2001 an der Seite von Oberarm-Leuchte Dominic Toretto (Vin Diesel) feste Größe in einer der umsatzstärksten Film-Reihen des zeitgenössischen Actions-Kinos.

Waghalsige Stunts, röhrende Motoren, Kamerafahrten auf der Überholspur

Allein die letzten vier der insgesamt bisher sechs „Fast & Furious“-Filme, die sich verlässlich um den Vierklang Motoren, Muskeln, Mädchen und Moneten drehen, haben weltweit über 1,3 Milliarden Dollar eingespielt. Dass in den Filmen überwiegend Blech geredet wird und überschaubare Drei-Wörter Dialoge dominieren („Wie schnell?“ - „Schnell!“), tut dem Erfolg bis heute keinen Abbruch. Waghalsige Stunts, röhrende Motoren, Kamerafahrten auf der Überholspur und die von Michelle Rodriguez und Jordana Brewster verkörperten Motor-Bräute üben auf das mehrheitlich männliche Publikum unverändert große Anziehungskraft aus.

Film Nr. sieben sollte im Sommer 2014 in die Kinos kommen. Ein Teil der Dreharbeiten unter Regisseur James Wan war bereits in Atlanta abgeschlossen worden, teilten die Produktionsfirma Universal mit. Ab Januar sollten die Raserei in der Wüste von Abu Dhabi fortgesetzt werden. Das Schicksal hat dem Vorhaben Sand ins Getriebe geworfen.

Paul Walker besaß mehrere Rennwagen

Paul Walker, im wahren Leben ein Rennwagen-Fahrer aus Hobby und Besitzer mehrerer Boliden, hinterlässt eine 15-jährige Tochter. Im zu Legenden neigenden Hollywood werden bereits Parallelen zu James Dean gezogen, der 1955 bei den Dreharbeiten zu „Giganten“ sein Leben ließ. Auch bei einem Autounfall. Auch in einem Porsche.