London. Das gigantische Skelett eines rund 150 Millionen Jahre alten Dinosauriers ist am Mittwoch in Großbritannien für 400 000 Pfund (480 000 Euro) versteigert worden.
Der 17 Meter lange Dinosaurier Misty, aus der Gattung Diplodocus, war das elegante Prunkstück einer Auktion bei Summers Place Auctions in Billingshurst, Südengland. Der Schätzpreis für Misty hatte zwischen 400 000 und 600 000 Pfund gelegen. Als Käufer wurde eine nicht näher bezeichnete "öffentliche Institution" genannt.
Damit ist nach Angaben des Auktionshauses sichergestellt, dass Misty künftig für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Großes Interesse zeigten Museen aus Ländern des Nahen Ostens und Asiens, aber auch Privatpersonen, teilte das Auktionshaus mit. Skelette dieser Art hätten in jüngster Zeit einen Aufschwung als Vorzeigeobjekt erlebt, sagte Experte Errol Fuller vor der Auktion am Mittwoch.
"Das Stück ist spektakulär. Man kann damit bei Freunden Eindruck schinden. Statt dem Ferrari in der Garage hat man eben den Dinosaurier im Schuppen", sagte Fuller. Beliebt seien derartige Objekte auch zunehmend bei Hotelketten oder in Einkaufszentren. Fuller zufolge sollen auch Hollywood-Stars wie Leonardo DiCaprio und Brad Pitt Besitzer von Dinosaurier-Skeletten sein.
Das am Mittwoch versteigerte, rare und gut erhaltene Skelett Misty war 2009 von den Söhnen des deutschen Geologen und Fossilienhändlers Raimund Albersdörfer in den USA ausgegraben worden. Das sechs Meter hohe Skelett wurde von dem Team in einem Steinbruch in Wyoming gefunden.
Nach Angaben des Natural History Museums in London gibt es weltweit in Museen nur noch etwa sechs relativ intakte Skelette von Dinosauriern dieser Gattung. "Es ist wirklich eine sehr aufregende Entdeckung. Wir hoffen, dass das Skelett eines Tages in ein Museum kommt und für Studien zur Verfügung steht," sagte Martha Richter vom Natural History Museum am Mittwoch. Das Museum, selbst Besitzer zahlreicher Gips-Dinosaurier, hatte sich zuvor als möglicher Käufer von Misty ausgeschlossen.
Misty war nach der Ausgrabung auf einem Privatgelände in den USA nach Europa gebracht worden. In einem Fossilienlabor in Rotterdam wurden die Knochen in mühsamer Puzzle-Arbeit zusammengesetzt. Für den Transport zum Auktionsort wurde das Skelett Fuller zufolge erneut zerlegt und dann in seiner ganzen Pracht wieder zusammengebaut.