Essen. Weihnachtszeit, Geschenkezeit. Das weiß auch das ZDF. Deshalb haben die Mainzelmänner am Dienstagabend zur besten Sendezeit eine Dokumentation über Spielzeug platziert. Der Ansatz des Films ist kritisch. Aber hält der Streifen, was er verspricht?

Das Thema macht Sinn. Fast drei Milliarden Euro geben die Deutschen 2013 für Spielzeug aus, und jetzt, in der Vorweihnachtszeit, verdient die Industrie besonders gut an den Wunschzetteln der Kinder. Die ZDF-Doku „Wie gut ist unser Spielzeug?(20.15 Uhr) nimmt das zum Anlass, Fernsteuerautos, Holzklötze und Plüschgetier mal unter die sprichwörtliche Lupe zu nehmen. Dumm nur: Zu einer klaren Antwort kommen die Filmemacher nicht – der Zuschauer ist nachher kaum schlauer.

Im Rahmen der Reihe „ZDFzeit“ bemühen sich die Autoren um einen umfassenden Überblick. Doch schneiden sie sämtliche Probleme nur an; die zweifelsfrei fleißige Recherche wirkt, als hätte sich die Redaktion nicht für einen Fokus entscheiden können.

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Es geht um gefährliche Chemie in Stofftieren (vorhanden, aber nicht so schlimm), um Arbeiter, die in Pakistan für 150 Euro monatlich Fußbälle zusammennähen (die sind arm dran, aber es gibt in Pakistan Ärmere), und um die Frage, ob Computerspiele dumm machen (nein, wenn’s die Kinder nicht übertreiben). Interessant, finden Sie? Das sind die Themen sicher auch. Aber derart komprimiert, so hineingedrückt in 45 Minuten Sendezeit ist der Film überfrachtet, es fehlt an Konzentration und auch an inhaltlicher Tiefe.

Das Fazit der Doku passt in zwei Sätze: „Nicht alles, was sich Kinder wünschen, ist auch geeignet für sie. Und es kommt überhaupt nicht auf den Preis an.“ Von einer Doku, die zur besten Fernsehzeit im ZDF läuft, darf man mehr erwarten als solche Allgemeinplätze.