Tacloban. .
- Gut zwei Wochen nach dem Durchzug des Rekordsturms „Haiyan“ befürchtet die philippinische Regierung bis zu 7000 Todesopfer. Nach neuen Behördenangaben wurden mindestens 5235 Leichen identifiziert und 1613 Menschen nach wie vor vermisst - ein Drittel davon alleine in der besonders heftig verwüsteten Küstenstadt Tacloban. Laut den Vereinten Nationen sind zudem rund 1,5 Millionen Kinder von Mangelernährung bedroht.
Schwangere und Stillende in Not
Der Taifun hatte am 8. November eine Schneise der Verwüstung auf den Philippinen hinterlassen und vier Millionen Menschen obdachlos gemacht. An einem großangelegten internationalen Hilfseinsatz beteiligten sich etliche Länder. Allerdings kommt es bei der Verteilung von Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten in der Katastrophenregion immer wieder zu Verzögerungen und logistischen Problemen.
„Es gibt keine stabilen Lieferungen von Hilfsgütern“, klagte die vierfache Mutter Maribel Senase aus Tacloban. „Alles kommt nur tröpfchenweise an.“ Trotz erster Lebensmittelrationen litten sie und ihre Familie immer noch Hunger.
Auch die UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos schlug nun Alarm. „Ich bin sehr besorgt wegen der 1,5 Millionen Kinder, denen Mangelernährung droht, und wegen der fast 800 000 schwangeren und stillenden Frauen, die Nahrungsmittelhilfe brauchen“, sagte Amos nach ihrer Rückkehr von den Philippinen. Gut zwei Wochen nach der Katastrophe seien noch immer zahllose Menschen dem schlechten Wetter schutzlos ausgesetzt. Weitere Notunterkünfte würden deshalb dringend benötigt.
Die UNO erhöhte ihre Nothilfe für das südostasiatische Land von 301 auf 348 Millionen Euro. Auch die Weltbank hatte ihre Unterstützungszahlungen um zusätzliche 480 Millionen Dollar aufgestockt und damit fast verdoppelt.