Peking. Nach Explosionen einer Ölpipeline in der chinesischen Hafenstadt Qingdao ist die Zahl der Toten auf etwa 50 gestiegen. Dies teilten die Behörden am Sonntag mit. Bei dem Unglück am Freitag waren 166 Menschen verletzt worden, 11 Personen würden noch vermisst, berichteten Rettungskräfte.

Nach der Explosion einer Ölpipeline im Osten Chinas ist die Zahl der Toten auf mindestens 47 gestiegen. In anderen Quellen ist von 52 Todesopfern die Rede. Etwa 18.000 Menschen seien nach dem Unglück in der Küstenstadt Qingdao in Sicherheit gebracht worden, teilten die Behörden am Samstag mit. Die Ursache der Explosion vom Vortag war weiterhin unklar. Der staatliche Ölkonzern Sinopec entschuldigte sich.

Warum und wann die Evakuierungen erfolgten, wurde nicht mitgeteilt. Auch blieb unklar, ob die Menschen wieder in ihre Häuser zurückkehren konnten. Örtliche Medien berichteten jedoch, die Behörden hätten Masken zum Schutz vor giftigen Partikeln in der Luft verteilt. Die Tageszeitung "Global Times" berichtete allerdings später, die Grenzwerte würden nicht überschritten.

In dem Gebiet um die Unglücksstelle war nach Behördenangaben zunächst großflächig der Strom ausgefallen, auch die Versorgung mit Wasser und Gas war gestört. Die Stromversorgung konnte demnach aber rasch wieder hergestellt werden. An Anwohner wurden den Angaben zufolge Essen und Kerzen verteilt.

Industrieunfälle sind in China nicht selten

An der Sinopec-Pipeline war am Freitagmorgen ein Leck entdeckt worden. Wenige Stunden später explodierte die Leitung bei Reparaturarbeiten. Die Detonation riss Straßen auf und warf Autos um, in der Bucht von Jiaozhou lief Öl ins Meer. Über der Stadt in der Provinz Shandong hing dichter schwarzer Rauch.

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Sinopec-Chef Fu Chengyu drückte am Samstag im staatlichen Fernsehen im Namen des Unternehmens den Angehörigen der Toten sein Beileid aus und entschuldigte sich "beim ganzen Land". Er kündigte eine rasche Aufklärung der Unfallursache an. Die betroffene Pipeline ist nach Konzernangaben seit 1986 in Betrieb und befördert jährlich etwa zehn Millionen Tonnen Öl auf einer Strecke von 248 Kilometern.

In China ereignen sich häufig Industrieunfälle, was vor allem auf mangelnde Sicherheitsmaßnahmen zurückgeführt wird. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres wurden 28.000 Menschen im Zusammenhang mit Arbeitsunfällen getötet oder als vermisst gemeldet. (afp/dpa)