Hünxe/Palo.

Erschöpft erreichte am Donnerstag ein medizinisches Team der Duisburger Hilfsorganisation I.S.A.R Germany nach einer Woche Einsatz in der philippinischen Katastrophenregion die Heimat.

Rund 1200 Verletzte behandelten die Helfer bei ihrem Einsatz. Bis gestern zählte die Organisation, die noch bis kommende Woche in Palo bei Tacloban bleibt, bereits 1500 versorgte Menschen.

Das größte Problem war es, berichtete Einsatzleiter Michael Lesmeister, den Einsatzort zu erreichen. „Das ging erst, nachdem die Amerikaner eine Luftbrücke aufgebaut hatten.“ Für die letzten Kilometer von Tacloban bis Palo benötigte die Gruppe nochmals zehn Stunden. Vor Ort bot sich ein gespenstisches Bild. „Die Stadt existiert praktisch nicht mehr“, so Lesmeister. Eine fünf Meter hohe Flutwelle hat immense Zerstörungen angerichtet, Wasser und Wind haben nicht viel übrig gelassen. Die Menschen leben so gut es geht in den Trümmern, bauen sich einfache Behausungen.

Von morgens sieben bis abends sieben – dann gilt eine Ausgangssperre – behandeln die deutschen Ärzte, Sanitäter, Pfleger und Helfer Verletzte in den Zelten des Feldlazaretts direkt neben der Kathedrale. Die meisten Menschen trugen schwere Schnittverletzungen davon. Verursacht wurden die Wunden häufig durch Teile der Wellblechdächer und andere Trümmer. Etwa die Hälfte der Verletzten sind Kinder.

Geduldig warteten die Menschen stundenlang auf ihre Behandlung. „Die Leute hatten immer ein Lächeln für uns“, erklärte Lesmeister. Einen erschütternden und zugleich berührenden Moment erlebte die Hünxerin Ingeborg Wortmann. Direkt nach der Ankunft wurde sie in eine überfüllte Gesundheitstation gerufen, um einer Frau bei der Geburt zu helfen. „Die Frau lag auf einem einfachen Tisch zwischen all den Verletzten“, schilderte die Intensivschwester. Das Mädchen kam zwei Wochen zu früh, aber gesund zur Welt.