München. .
Heidi kocht ja gerne. Aber kocht sie auch gut? Gleich wird die 69-Jährige aus Velbert es wissen. Eine Stunde hat sie geschnippelt und gebrutzelt, abgeschmeckt und nachgewürzt. Lammgeschnetzeltes mit Gemüse wird es geben, denn: „Das ist schweinelecker und geht sauschnell.“ Beides ist wichtig, um mitzumischen bei „The Taste“. Das ist eine neue Koch-Castingshow, mit der Sat.1 ab 20.15 Uhr den ganzen Abend bestreitet.
„The Taste“ soll in diesem Herbst auf Sat.1 für Würze sorgen. Hier bereiten ambitionierte Hobby- und Profiköche Gerichte zu, die dann von der Jury – neben Starkoch Frank Rosin aus Dorsten sind seine Kollegen Tim Mälzer, Léa Linster und Alexander Herrmann dabei – bewertet werden.
Ein Löffel entscheidet
Das besondere dabei: Ein einziger Löffel, der im besten Fall den gesamten Geschmacksumfang vermittelt, entscheidet über Ausscheiden oder Weiterkommen. Denn die Jury sieht weder den Koch noch das komplette Gericht, sie darf nur kosten.
Wenn es einem Juror schmeckt, kann er den Kandidaten in sein Team holen und coachen. Sind gleich mehrere Juroren begeistert, darf der Teilnehmer sich seinen Trainer aussuchen. Im Laufe der sechs Folgen gibt es zahlreiche kulinarische Herausforderungen, die heutzutage „Challenges“ heißen. Nach und nach werden so in den einzelnen Teams die Kandidaten ausgesiebt. Jede Woche müssen drei Teilnehmer den Herd abschalten, der Sieger bekommt 10 000 Euro.
Ja, vieles an „The Taste“ erinnert an die Musik-Show „The Voice“. Dennoch ist völlig unklar, ob das Wettkochen auch nur annähernd so erfolgreich wird.
Denn einen großen Unterschied gibt es natürlich. Bei der Suche nach Deutschlands bester Stimme hören die Zuschauer die Kandidaten singen, können sich selbst ein Bild von ihren Fähigkeiten machen. Bei „The Taste“ geht das natürlich nicht.
Beim Sender hoffen sie deshalb auf die Entertainment-Qualitäten ihrer Köche. Und natürlich darauf, dass auch die Juroren das Publikum ähnlich gut unterhalten, wie das BossHoss & Co. bei „The Voice“ schaffen. In den Szenen, die bisher zu sehen waren, gelingt das allerdings nur Tim Mälzer. Sollten seine Kollegen da nicht ein wenig nachlegen, dürfte den Zuschauern dieser Koch-Wettstreit kaum schmecken.