Tokio. .
Wissenschaftler in Japan haben nach dem glimpflich verlaufenen Erdbeben vom Samstag vor schweren Nachbeben und weiteren Tsunami gewarnt. Das Zentrum des Bebens der Stärke 7,1 habe zwar weiter von der Küste entfernt gelegen als der Erdstoß vom 11. März 2011. Damals war es zu einem gewaltigen Tsunami gekommen, dem Tausende Menschen zum Opfer fielen. Dennoch könne auch ein Erdbeben wie das vom Samstag einen mehrere Meter hohen Tsunami auslösen, sagte der Seismologe Yoshinobu Tsuji dem japanischen Fernsehsender NHK.
Das neue Erdbeben hatte am Samstag um 2.10 Uhr japanischer Zeit lediglich Flutwellen von bis zu 40 Zentimetern ausgelöst. Zu Schaden kam dabei niemand. Nach Angaben des Betreibers Tepco hatte es auch an der Atomruine Fukushima Daiichi keine neuen Auffälligkeiten gegeben.
Es war eines der schwersten Beben seit dem gewaltigen Erdstoß der Stärke 9,0 vom März 2011. Zwar war die Erschütterung am Samstag nicht stark zu spüren, sie dauerte aber lang. Auch in der Hauptstadt Tokio gerieten Häuser ins Wanken. Auch in solchen Fällen bestehe die Gefahr hoher Tsunami, sagte Tsuji. Derweil warnen Experten vor weiteren Erdbeben der Stärke über 7.
Der Erdstoß vom 11. März 2011 hatte in Fukushima die weltweit schwerste Atomkatastrophe seit Tschernobyl ausgelöst: Im dortigen AKW kam es zu Kernschmelzen. Das Epizentrum des Bebens vom Samstag lag in zehn Kilometern Tiefe. Bei Japan treffen vier tektonische Platten zusammen, die Pazifische, die Nordamerikanische, die Eurasische und die Philippinische Platte. Diese Zone verursacht immer wieder Beben.