Sydney. Als Reiseveranstalter getarnt hat eine Rauschgiftbande ein älteres australisches Ehepaar als Drogenkuriere missbraucht. Der 72-Jährige und seine Frau erhielten im Urlaub Koffer, in denen Drogen für rund fünf Millionen Euro versteckt waren. Das Paar wurde misstrauisch und alarmierte den Zoll.

Ein älteres Ehepaar aus Australien ist bei einer vermeintlich gewonnen Reise von einer Rauschgiftbande als Drogenkuriere missbraucht worden. Ahnungslos brachten die beiden, er 72, sie 64, zwei Koffer mit sieben Kilogramm Rauschgift aus Kanada mit nach Australien, wie die Polizei am Freitag berichtete. Auf dem Schwarzmarkt hätte das nach ihren Angaben einen Wert von fast fünf Millionen Euro gehabt.

Das Ehepaar aus Perth hatte die Traumreise über einen vermeintlichen Reiseanbieter im Internet gewonnen, sieben Tage Kanada, alles inklusive, plus neue Koffer. Bei der Rückkehr nach Australien kam ihnen ihr Gepäck aber suspekt vor, und sie meldeten ihre Zweifel beim Zoll an. Die Beamten fanden in jedem der beiden Koffer 3,5 Kilogramm synthetische Drogen.

Bande richtete sogar falsche Webseite ein

Ein Kanadier, der die beiden am Flughafen abholen sollte, wurde festgenommen, berichtete die Polizei. In seinem Hotelzimmer wurden identische Koffer wie die gefunden, die die beiden gewonnen und eingecheckt hatten. Vermutlich wollte er die Koffer später austauschen.

Die Rauschgiftbande habe kriminelle Energie aufgewandt, mit einer eigenen als Reiseveranstalter aufgemachten Webseite, die auf ältere Australier abzielte, berichtete die Polizei. Sie bezweifelte nicht, dass die beiden ahnungslos waren. Gegen sie werde nicht ermittelt. (dpa)