Sofia. Die Eltern der kleinen Maria sind womöglich Roma aus Bulgarien. Laut Medienberichten solllen sie das Kind aus Geldnot in Griechenland zurückgelassen haben. Die Mutter hat das blonde Mädchen demnach für 250 Euro verkauft. Die Familie soll bis zu zehn Kinder haben.
Das in einer griechischen Roma-Siedlung entdeckte kleine blonde Mädchen namens Maria stammt Medienberichten zufolge womöglich aus einer Roma-Familie in Bulgarien. Ein Roma-Junge aus der zentralbulgarischen Stadt Nikolaewo namens Jesus sagte laut einem Bericht der Nachrichtenagentur BGNES vom Donnerstag, seine Eltern Sascha und Atanas R. hätten Maria als ihre Tochter erkannt. Die Mutter habe das Mädchen vor ihrer Heimkehr nach Bulgarien in Griechenland zurückgelassen, weil sie "weder Geld, noch Ausweispapiere" gehabt habe. Das Paar wurde den Berichten zufolge dazu von der Polizei befragt.
Medienberichten zufolge hat das Paar zwischen acht und zehn Kinder, von denen fünf blonde Haare hätten und Maria sehr ähnlich sähen. Die Mutter habe Nachbarn erzählt, dass sie ihre Tochter für umgerechnet 250 Euro verkauft habe. Das bulgarische Innenministerium und die Polizei waren zunächst nicht zu einer Stellungnahme bereit.
Roma-Paar wegen Verdachts der Kindesentführung in U-Haft
Die griechische Polizei hatte die kleine Maria vor gut einer Woche in einem Roma-Lager in der Stadt Farsala entdeckt. Sie war den Beamten aufgefallen, weil sie mit ihren blonden Haaren und hellen Augen ihren angeblichen Eltern überhaupt nicht ähnelte. DNA-Tests bestätigten, dass es sich bei dem Paar nicht um die leiblichen Eltern handelte.
Der 39-jährige Mann und die 40 Jahre alte Frau wurden am Montag wegen des Vorwurfs der Kindesentführung in Untersuchungshaft genommen. Ihren Angaben zufolge wurde ihnen das Kind von der Mutter, einer bulgarischen Roma-Frau, übergeben.
Laut einer zahnärztlichen Untersuchung ist Maria fünf bis sechs Jahre alt. Um Marias leibliche Eltern aufzuspüren, schalteten die griechischen Behörden die internationale Polizeibehörde Interpol ein. (afp)