Hannover. . Das Amtsgericht Hannover hat jetzt in einem Urteil einem Familienvater Erziehungstipps gegeben. In dem Prozess hatte der Sohn sich dagegen gewehrt, dass ihm sein Vater verboten hatte, bereits mit 17 Jahren den Führerschein zu machen. Die Mutter wiederum gab ihr Okay.

Ein Streit um eine Erziehungsfrage in einer Familie in Niedersachsen hat jetzt zu einem Prozess vor dem Amtsgericht Hannover geführt. Der Sohn der Familie wollte nicht hinnehmen, dass ihm sein Vater verboten hatte, noch vor seinem 18. Geburtstag den Führerschein zu machen. Die Richter rügten die Haltung des Vaters - weil er sie damit begründet hatte, er sei verärgert über eine beleidigende SMS seines Sohnes gewesen.

Der Familienstreit war vor Gericht gelandet, weil die geschiedenen Eltern das gemeinsame Sorgerecht haben und sich in der Führerscheinfrage nicht einigen konnten: Die Mutter hatte zugestimmt, der Vater war wegen einer schon länger zurückliegenden Kurznachricht des Sohns mit beleidigendem Inhalt dagegen.

Das Gericht übertrug nun der Mutter die Entscheidung zur Anmeldung zum Führerschein mit 17. Die Richter rügten dagegen den Vater, denn es sei "sachfremd und zweckverfehlt", den Sohn mit einem Führerscheinverbot zu bestrafen. Der Sohn hatte den Führerschein bereits mit 17 machen wollen, um nicht zeitgleich mit den Abiturprüfungen und dem Führerschein belastet zu sein. (dpa)