Im Film “Frau Ella“ suchen Matthias Schweighöfer und August Diehl mit einer alten Dame alias Ruth-Maria Kubitschek nach deren Jugendliebe in Frankreich. Das romantische Roadmovie ist prallvoll mit Humor und Lebenslust.
Es hat sich herumgesprochen, dass der deutsche Kommerzfilm sich auf sehr dünner Personaldecke bettet. Til Schweiger und Matthias Schweighöfer sind die Namen der beiden einzigen Erfolgsgaranten vor der Kamera, und ihr Zuschauerzuspruch ist nur gesichert, wenn sie in einer romantischen Komödie vor der Kamera stehen. Schweighöfer versucht nun eine sanfte Imagekorrektur, wenngleich seine Hauptrolle in „Frau Ella“ ihn zunächst als bindungsunfähigen Hallodri einführt.
Taxifahrer Sascha baut einen mittelschweren Verkehrsunfall, als ihm seine Freundin (die arg motzige Anna Bederke) erzählt, dass sie von ihm schwanger ist. Im Krankenhaus, wo er einst seine Ausbildung zum Arzt desillusioniert abbrach, findet er sich Bett an Bett mit einer alten Dame.
Sascha erkennt, dass ihr eine riskante und letztlich unnötige Operation bevorsteht und entführt sie kurzerhand. Zusammen mit seinem Freund Klaus und Frau Ella, wie er die Dame nennt, macht Sascha sich auf den Weg nach Paris, wo Frau Ellas Jugendliebe, ein schwarzer US-Soldat, wohnen soll. Sein bester Freund, der erklärte Single Klaus, ist mit von der Partie.
Charmante Dialoge und inspirierte Darsteller
Frei nach einem geschmeidigen Erfolgsroman von Florian Beckerhoff begibt sich Matthias Schweighöfer nun ein weiteres Mal (nach „Friendship!“) unter der Regie von Markus Goller auf die Reise. Diesmal ist es ein altes Mercedes-Cabrio, in dem es nach einführenden Szenen in Berlin hinaus aufs Land und hinein in die Postkartenmotive von Paris und der Bretagne geht.
Die gefällig zwischen Heiterkeit und Besinnlichem austarierte Unterhaltsamkeit des Films verdankt sich ganz und gar der Chemie zwischen Schweighöfers Sunnyboy-Charme, der gelassen ausgespielten Altersrolle für Ruth Maria Kubitschek und August Diehl, der als verschrobener Bonvivant unerwartet sympathisch und souverän komisch auftrumpft. Auf der Zielgeraden wird es dann allzu gefühlig, aber bis dahin gab es einige charmante Dialoge und drei inspirierte Darsteller. Immerhin. (mit dpa)
Wertung: drei von fünf Sternen