Washington. Die NASA hat eine Sonde ins All geschossen, die nach erdähnlichen Planeten suchen soll. Das Weltraumteleskop "Kepler" enthält die größte Kamera, die je in den Weltraum gebracht wurde. Sie soll auf ihrer Umlaufbahn um die Erde etwa 100.000 Himmelskörper untersuchen.
Mit der größten Kamera, die jemals in den Weltraum gebracht wurde, sucht die US-Raumfahrtbehörde NASA nach einer zweiten Erde im All. Das Weltraumteleskop «Kepler» wurde am Wochenende in seine Umlaufbahn gebracht. Die nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte Sonde soll in den nächsten drei Jahren etwa 100.000 Himmelskörper in den Sternbildern Schwan und Lyra auf ihre Erdähnlichkeit untersuchen.
Eine Frage, so alt wie die Zeit
Die Trägerrakete vom Typ Delta II startete am Samstag um 04.49 Uhr MEZ bei idealen Wetterbedingungen von Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Eine gute Stunde später machte sich die Sonde in 721 Kilometern Höhe selbstständig. Sie kreist nun im Gefolge der Erde um die Sonne und hält nach Himmelskörpern Ausschau, auf denen ähnliche Bedingungen wie auf unserem Planeten herrschen. «Die Mission versucht eine Frage zu beantworten, die so alt ist wie die Zeit - gibt es da draußen noch andere Planeten wie unseren?», sagte der NASA-Experte Ed Weiler. Die Kosten belaufen sich auf etwa 480 Millionen Euro.
Das 1,03 Tonnen schwere Teleskop sucht nach relativ kleinen Planeten, die weder zu heiß noch zu kalt sind, auf denen es Felsen gibt und flüssiges Wasser. Mit seiner 95-Megapixel-Kamera kann es den leichten Dimmer-Effekt erfassen, der entsteht, wenn ein Planet an einem Stern vorbeizieht. Fast alle Planeten, die seit 1995 entdeckt wurden, sind viel größer als die Erde und bieten keine Bedingungen, unter denen Leben möglich wäre.
Auf der Suche nach Himmelskörpern ist seit 2006 auch die europäische Sonde Corot im All. Sie entdeckte im Februar einen Planeten, der nur zweimal so groß wie die Erde ist. Allerdings befindet er sich näher an seinem Stern und ist daher sehr heiß. (afp)
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