London. . In Großbritannien mehren sich die Anzeichen für eine weitere royale Hochzeit. Schon im Frühjahr könnten sich Prinz Harry und seine Freundin Cressida Bonas das Ja-Wort geben, wird spekuliert. Die 24-Jährige scheint eine geeignete Kandidatin zu sein. Die Frage ist nur: Will sie?

Wer sich mit Prinz Harry den begehrtesten Junggesellen Europas angeln will, muss: überirdisch schön sein und eine wilde Seite haben. Fotogen, modebewusst und geerdet rüberkommen. Über eine makellose Vergangenheit und Verwandtschaft verfügen. Hinter fast jedem Punkt kann Harrys Langzeitfreundin Cressida Bonas ein Häkchen setzen. Steht Großbritannien 2014 etwa die nächste royale Hochzeit bevor?

Seit 14 Monaten sind Harry und Cressida ein Paar – lang genug, um Lästermäuler zu überzeugen, dass die Studentin mit den langen blonden Haaren mehr ist als nur ein Ersatz-Klon für Harrys verflossene Ex Chelsy Davy. Jetzt bekommt die Romanze auch eine offizielle Note: Cressida wird immer häufiger im inneren Zirkel der Royals gesehen. Selbst der „Tatler“, die High-Society-Bibel der Briten, widmet der 24-Jährigen diesen Monat eine Titelgeschichte. Wer sich an die Monate vor Kate und Williams Verlobung erinnert, weiß: So sieht es aus, wenn ein Prinz der Frau seines Lebens den roten Teppich ausrollt.

Einzige Frage dürfte jetzt noch sein, ob ein Freigeist wie Cressida überhaupt Lust hat, sich dem strengen Protokoll im Familienbetrieb Windsor zu unterwerfen. Die Tochter aus gutem Hause hat freilich schon früh den Schliff der Upper Class bekommen: Auf Privatinternaten war sie immer Teil der feinen Kreise. Geld aus dem Bankiersgeschäft sorgt dafür, dass die Familie mit Verbindungen zu König Edward II. sich auch heute noch standesgemäß präsentiert. Der Bonas-Clan ist gut vernetzt mit Multi-Milliardär Richard Branson, mit Punk-Designerin Vivienne Westwood, mit Herzögen, Grafen und Blaublütigen. Doch die Ambitionen der jüngsten Tochter sind ausgerechnet die unterbezahlten Theaterbühnen Londons: Mit einem Abschluss in Tanz und Schauspiel sucht die 24-Jährige derzeit nach einem Engagement.

Für Royals dürfte dieser Berufswunsch ziemlich exotisch sein, wobei sie sich an dieser Stelle sicher auch an Cressidas illustere Mama erinnern. Mrs. Bonas senior, vier Mal verheiratet und eine Herzensbrecherin erster Güte, hatte sich in jungen Jahren nackt, nur mit Motorenöl für den Bildband „Birds of Britain“ ablichten lassen. Zum Glück sind die Lifestyle-Irrtümer der 60er-Jahre allesamt verziehen – wenn auch nicht vergessen. Sollte Harry Cressida tatsächlich einen Heiratsantrag machen, kann eine als Erste aufatmen: Schwiegermutter Nummer 2, Carole Middleton, oft belächelt für ihre Stewardessen-Karriere, wird für den tratschenden Hofstaat im Vergleich zu den Extravaganzen von Cressidas Mutter schlagartig uninteressant.

Aktueller Zweitwohnsitz: Kensington Palast – als Test

Zu Harrys wilden Eskapaden passt Cressidas gut gelenkter Übermut freilich hervorragend. Sie ist harmlos, aber nicht langweilig: Die Blondine mit dem Name einer Shakespeare-Heldin mag Kostümpartys, Folk-Rock und trinkt ihren Rum gern pur. Souverän begleitet sie den 28-Jährigen auf die Edel-Skipisten von Verbier und gänzlich allürenfrei zum Gummistiefel-Festival nach Glastonbury. Zu Hause, direkt hinter der King’s Road im reichen Londoner Viertel Chelsea, wird sie häufig ungeschminkt in Unterhemd und Latzhose, selten in großer Abendrobe, gesehen. Wann auch immer die Paparazzi sie erwischen, bewahrt Cressida Contenance – eiserne Grundvoraussetzung zum Leben im Palast. Letzteres soll sie derzeit testen: Ihr aktuelles Zweitdomizil ist nach Medienberichten kein geringeres als der Kensington Palast.

Ob ihre Schauspiel- und Armeekarrieren harmonieren, wird sich zeigen müssen. Doch die ersten, optimistischen Wetten haben die Briten schon geschlossen: Prinz Playboy und Cressida könnten sich bis Weihnachten verloben und dem Königreich im Frühling 2014 die nächste Märchenhochzeit schenken.