London.- . Der Fall erschüttert das ganze Nachbarland: Ein Ring von Kinderschändern hat hunderte Jungen und Mädchen erpresst, erniedrigt und gequält - sieben Kinder fügten sich selbst schwere Verletzungen zu, weitere sieben trieben die Täter in den Selbstmord.

Kinderschänder zwingen hunderte Kinder im Internet mit Erpressungen zu sexuellen Handlungen und haben damit schon einige Opfer in den Selbstmord getrieben. Das haben zwölf Untersuchungen aus den vergangenen zwei Jahren ergeben, wie die halbstaatliche britische Organisation Child Exploitation and Online Protection Center (CEOP) am Freitag in London mitteilte. 424 Kinder - das jüngste acht Jahre alt - seien Opfer von Online-Erpressungen durch Pädophile geworden, sieben Minderjährige hätten sich das Leben genommen.

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Die Organisation, in der Polizisten und Experten aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten, beschrieb die perfide Vorgehensweise der Pädophilen: Sie geben sich in Internetforen selbst als Kinder aus und locken Minderjährige in private Foren. Dort überreden sie ihre Opfer, ihnen Sex-Bilder von sich selbst zu schicken. "Sobald ein Kind ein Bild geschickt hat, beginnt die Erpressung", heißt es in einer Erklärung des CEOP. Sollten die Kinder nicht weitere Bilder schicken, drohten die Täter, die Bilder an die Familie oder Freunde weiterzuleiten.

Kinder mussten posieren und sich schneiden

In einigen Fällen seien die Kinder auch gezwungen worden, vor Internet-Kameras zu posieren, sich erniedrigende Worte auf den Körper zu schreiben oder sogar sich selbst zu schneiden. Sieben Kinder hätten sich schwere Verletzungen zugefügt, sieben Kinder hätten sich selbst getötet, teilte die Organisation mit.

"Die Geschichten, die wir hören, sind wirklich tragisch", sagte CEOP-Vizedirektor Andy Baker. "Was die Kinder durchmachen, ist erschütternd." Über die Täter machte das Zentrum am Freitag keine näheren Angaben. Von den Opfern kommen 184 aus Großbritannien. Sie seien offenbar wegen der weiten Verbreitung der englischen Sprache besonders gefährdet, sagte CEOP-Mitarbeiterin Stephanie McCourt. Die Täter könnten die Kinder erpressen, weil sie mit ihnen kommunizieren könnten. (afp)