Mainz. . Moderatorin, Model, Mimin: Collien Fernandes hat mit nur 32 Jahren viel erreicht. Am Sonntag ist die Gattin von Christian Ulmen in dem Rosamunde-Pilcher-Film „Die versprochene Braut“ im ZDF zu sehen, der für sie mehr war als nur ein Job. Ein Interview.
Collien Ulmen-Fernandes ist erst 32. Aber die Tochter eines Inders ist schon lange im Geschäft, als Moderatorin, Model, Mimin – wie in dem Rosamunde-Pilcher-Film „Die versprochene Braut“ (So., ZDF, 20.15 Uhr). Jürgen Overkott sprach mit der Gattin von Comedian Christian Ulmen.
Sie sind mit 15 Jahren bei Ihren Eltern ausgezogen. Haben Sie Verständnis für Bubis, die mit 29 noch zu Hause wohnen?
Collien Ulmen-Fernandes: Warum nicht? Es gibt ja sogar den Fall, und das habe ich in meinem erweiterten Bekanntenkreis erlebt, dass Kinder und Eltern wieder zusammenziehen, in einem großen, gemeinsamen Haus.
Aber Sie wollten schnell selbstständig sein.
Ulmen-Fernandes: Ich konnte mir nie vorstellen, lang von meinen Eltern zu leben. Mir war es immer wichtig, in jeder möglichen Form eigenständig zu sein.
Das ist Ihnen schnell geglückt. Mit 19 waren Sie Moderatorin bei „Bravo TV“. Zufall oder Schicksal?
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Ulmen-Fernandes: Na ja, ich war mit 13 bei meinem ersten Moderationscasting, und beinahe hätte es auch geklappt. Aber es gab damals noch keine Handys. Ich war nicht zu erreichen, weil ich mit meinen Eltern für drei Wochen nach Mallorca geflogen bin. Als ich wiederkam, gab es einen Anruf von RTL auf unserem Anrufbeantworter: „Es hat geklappt, und wir würden Sie gern in Köln im Studio begrüßen.“ Aber leider war es dafür schon zu spät, als wir das abhörten, und darüber habe ich mich sehr geärgert.
Aufgegeben haben Sie nicht.
Ulmen-Fernandes: Nein, ich bin weiter zu Moderationscastings gegangen, und am Ende war ich immer die Zweite: Die Produktionsfirmen haben sich letztlich immer für eine Blonde entschieden. Und ich wollte nicht die ewige Fast-Moderatorin bleiben.
Wussten Sie früh, was Sie werden wollten?
Ulmen-Fernandes: Eigentlich wollte ich Bühnen-Tänzerin werden, und ich habe auch eine klassische Tanzausbildung. Erst bei den Castings hat mich der Ehrgeiz in Sachen Moderation gepackt. Ich dachte, wenn ich’s gar nicht könnte, wäre ich nie so weit gekommen.
Hatten Sie das Gefühl, dass Ihre Hautfarbe eine Rolle gespielt hat?
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Ulmen-Fernandes: Ich weiß nicht, ob die Entscheidungen wirklich etwas damit zu haben, dass man im Fernsehen lieber Blonde sehen möchte. Und im Schauspiel habe ich den Vorteil, dass ich immer dann ins Spiel komme, wenn eine Spanierin oder Türkin gesucht wird …
… oder eine Inderin, wie im Pilcher-Film. Haben Sie die Dreharbeiten in Ihre Familiengeschichte zurückgeführt?
Ulmen-Fernandes: Ja, das war sicher so, weil ich in dem Film einige Worte auf Hindi sprechen musste, und meinen Vater um Rat gebeten habe. In dem Film spielen auch zwei indische Hochzeiten eine Rolle, daher habe ich mich bei meiner Familie erkundigt, wie diese Feiern ablaufen.
Warum der Garten für Collien Fernandes so wichtig ist
Erstaunlicherweise sind Sie nicht nur häufig im Fernsehen zu sehen, sondern auch in der Werbung. Kamen die Angebote zugeflogen?
Ulmen-Fernandes: Ich habe immer gute Ergebnisse in der Marktforschung gehabt, das hat mit Sicherheit geholfen. Werbekunden achten auf so was. Wobei es etwas gruselig ist, wenn man die Ergebnisse liest, beispielsweise wie viel Prozent der Leute den Kleidungsstil mögen.
Können Sie ungeschminkt raus?
Ulmen-Fernandes: Ich gehe privat ausschließlich ungeschminkt raus. Aber ich möchte dann auch gerne privat bleiben, daher ärgert es mich natürlich, wenn ich schwanger, müde, ungeschminkt und verpickelt vom Frauenarzt komme und vor der Tür stehen Paparazzi, die den Babybauch fotografieren wollen.
Bleibt Ihnen Privatleben?
Ulmen-Fernandes: Wenn ich Zeit für mich habe, will ich keine Autogramme geben und für Handyfotos posieren, dann will ich privat sein und bin am liebsten im Garten.