Mexiko-Stadt. Der Polizei ist ein führendes Mitglied des Sinaloa-Kartells - einer der meistgesuchten Verbrecher Mexikos - ins Netz gegangen. “M-10“ soll Hunderte Morde angeordnet haben. An der Grenze zu den USA hat ihn die Polizei festgenommen.

Die Polizei hat im Norden Mexikos den Finanzchef des Sinaloa-Kartells gefasst. Mario Núñez Meza soll für mindestens 350 Morde verantwortlich sein. Unter anderem sei der auch "M-10" genannte Mann in die Tötung von mehreren Polizisten im Norden des Landes verwickelt, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitskabinetts, Eduardo Sánchez, am Donnerstag. Seine Opfer wurden demnach in 23 Massengräbern im Bundesstaat Durango entdeckt. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 40 Jahre Haft.

Núñez Meza war am Mittwoch in der Stadt Ciudad Juárez festgenommen worden. Er habe keinen Widerstand geleistet, sagte Sánchez. Kurz vor seiner Festnahme stürmte die Polizei in der Stadt Chihuahua ein Versteck des Kartells und beschlagnahmte Sprengsätze, Waffen, schusssichere Westen und technische Ausrüstung.

Bei Núñez Meza handele es sich um einen engen Vertrauten von Kartell-Boss Joaquín "El Chapo" Guzmán, sagte Sánchez. Der 39-Jährige soll dem Verbrechersyndikat als Finanzchef für die Bundesstaaten Chihuahua und Durango gedient haben. Die US-Anti-Drogen-Polizei DEA suchte ihn wegen Drogenschmuggels und Geldwäsche.

Meza gehört zu den 122 meistgesuchten Verbrechern Mexikos

Núñez Meza sei der 63. Verdächtige von der Liste der 122 meistgesuchten Verbrecher Mexikos, der gefasst wurde, sagte Sánchez. Die Festnahme ist ein schwerer Schlag gegen das Sinaloa-Kartell. Im Mai hatte die Polizei den Schwiegervater und den Schwager von Kartell-Chef Guzmán festgenommen.

"El Chapo" gilt als mächtigster Drogenboss Mexikos. Die USA bieten 5 Millionen Dollar (etwa 3,8 Millionen Euro) für seine Festnahme, Mexiko 30 Millionen Pesos (etwa 1,8 Millionen Euro). Er war 1993 in Guatemala festgenommen worden, doch 2001 gelang ihm die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Mexiko. (dpa)