Berlin. . Die Frauen in Deutschland sind unzufrieden mit dem Stand der Gleichberechtigung. Eine aktuelle Allensbach-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift „Emma“, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde, zeigt, dass mehr als jede zweite Frau (54 Prozent) noch Handlungsbedarf in Sachen Gleichberechtigung sieht. Von Angela Merkel zeigte sich Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer enttäuscht.

Weniger Lohn auf dem Konto, dafür mehr Kochen, Putzen und Bügeln: Jede zweite Frau in Deutschland ist unzufrieden mit dem Stand der Gleichberechtigung – Tendenz steigend. Anders als im letzten Jahrzehnt wünschen sich deswegen heute fast zwei Drittel der Frauen eine neue Frauenbewegung: Bei einer Allensbach-Umfrage für die Zeitschrift „Emma“, sagten 61 Prozent der Frauen, dass sie sich besser als Frauen organisieren müssten. Selbst bei den unter 30-Jährigen glaubt bereits jede Zweite, dass es ohne Frauensolidarität nicht vorwärts geht.

Die Kanzlerin hat viele enttäuscht: „Sie tut nicht genug für die Frauen.“ Dabei geht es den wenigsten um Frauenquoten und Vorstandskarrieren, sondern um Alltagsfragen: höhere Löhne für traditionell weibliche Branchen, flexible Arbeitszeiten für Mütter und Väter, flexiblere Betreuungszeiten für Kinder, mehr Betriebskitas.

„Ich erwarte von Angela Merkel nicht, dass sie mit dem feministischen Flammenschwert durch die Gegend läuft“, sagt „Emma“-Herausgeberin Alice Schwarzer. Aber: Im Wahlkampf hätten Frauenthemen zu wenig Gewicht.