Palma. .

Nach fünf Tagen ist der große Waldbrand im Südwesten Mallorcas unter Kontrolle. Löschflugzeuge und Hunderte Feuerwehrmänner schafften es, die Flammenwalzen im Tramuntana-Gebirge nordöstlich von Andratx zu stoppen. Die Brandleitstelle rechnet damit, dass die letzten Flammen frühestens in einer Woche ausgehen – soweit nicht starke Winde das Feuer wieder anfachen.

Immerhin konnten die meisten der rund 800 Menschen, die vor den heranrückenden Flammenwänden flüchten mussten, in ihre Dörfer und Häuser zurückkehren. Das Bergdorf Estellencs war am Wochenende komplett evakuiert worden. Wehrmänner und Löschflugzeuge verteidigten das Dorf tagelang gegen die Flammen und schafften es, den Ort zu retten. Etliche einsam gelegene Landhäuser im Hinterland, darunter Fincas von ausländischen Besitzern, wurden vom Feuer zerstört. Mindestens 2000 Hektar Wald sollen vernichtet worden sein. Das Tramuntana-Gebirge war von der Unesco vor zwei Jahren zum Naturerbe der Menschheit erklärt worden.

Grillkohle auf einem Abfallhaufen

Nach den Ermittlungen der Polizei war das Feuer am Freitagmittag nahe Andratx entstanden, nachdem vier Männer im Garten ihres ländlichen Anwesens in einer Schubkarre Grillkohle entzündet hatten. Nach dem rustikalen Grillfest schütteten sie die noch glimmende Kohle auf einen Abfallhaufen, der sich dann entzündete. Binnen Stunden breitete sich der Brand zu einem Großfeuer aus. Alle vier Männer müssen sich nun wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Brandstiftung verantworten. Der mutmaßliche Hauptverantwortliche wurde festgenommen.