Heilbronn. Das Landgericht Heilbronn hat einen Erpresser des Lebensmitteldiscounters Lidl zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der angeklagte Rentner hatte im vergangenen Jahr versucht, von dem Neckarsulmer Konzern 200 000 Euro zu erpressen.
Das Landgericht Heilbronn hat einen Erpresser des Lebensmitteldiscounters Lidl zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. «Er hat ein umfassendes Geständnis abgelegt», sagte der Vorsitzende Richter Jörg Geiger am Freitag nach dem eintägigen Prozess auf ddp-Anfrage in Heilbronn. Der 68 Jahre alte Angeklagte, der zuletzt in Bonn wohnte, habe als Motiv für die Erpressung «glaubhaft» eine Vielzahl von Problemen geschildert. Darunter seien persönliche, gesundheitliche und finanzielle Schwierigkeiten gewesen.
Als Zeuge wurde laut Geiger ein Polizist gehört, der die Ermittlungen führte. Der angeklagte Rentner hatte im vergangenen Jahr versucht, von dem Neckarsulmer Konzern 200 000 Euro zu erpressen. Seine schriftliche Geldforderung verband er mit der Drohung, Lebensmittel in Lidl-Filialen in Hannover, Köln und Bonn zu vergiften. Einige Monate später teilte er in einem Schreiben mit, er habe Gurkengläser in Filialen in Düsseldorf, Köln und Bonn mit WC-Reiniger befüllt.
Daraufhin nahm Lidl alle Gurkengläser in den betroffenen Märkten aus dem Sortiment. Bei der Überprüfung soll ein Glas mit auffälligem Geruch festgestellt worden sein. Mit zwei Schreiben im November erneuerte der Mann seine Geldforderungen und nannte vier Friedhöfe, auf denen Geldpäckchen deponiert werden sollten. Bei dem Versuch, eines der geforderten Geldpäckchen an sich zu nehmen, wurde der Mann festgenommen. (ddp)