. . Arte jubelt. 800 000 Zuschauer sahen das Doku-Drama „George“, in dem Götz George seinen Vater Heinrich mimt und weitgehend reinwäscht. Der Streifen über die Schauspiel-Legende, die mit dem Nazis paktierte, läuft am Mittwoch, 21.45 Uhr, auch in der ARD.

Es scheint, als müsse man noch immer darauf hinweisen, dass Arte keineswegs japanische Stummfilme mit französischen Zwischentiteln zeigt. Die Berührungsängste der deutschen Fernsehzuschauer mit dem Kultursender sind trotz starker Serien aus aller Welt und herausragender Spielfilme im Programm immer noch groß. Zwar jubelten sie gestern bei Arte darüber, dass 800 000 Zuschauer den „Geor­ge“-Film einschalteten und damit den durchschnittlichen Marktanteil von 0,8 auf 3,3 Prozent hochkatapultierten. Angesichts der laufenden Debatte ist das aber immer noch eher wenig. Und man kann darauf wetten, dass die ARD mit dem selben Film deutlich höhere Zahlen erreichen wird, wenn er dort heute Abend zu sehen ist – obwohl er erst um 21.45 Uhr läuft. Arte zeigte ihn um 20.15 Uhr. Wenn zwei dasselbe senden, ist es eben noch lange nicht dasselbe.