Essen. Selten, zu selten vereint die ARD Unterhaltung und Relevanz. An diesem Mittwoch ist es so, beim Thema Umgang mit Down-Behinderten. Aber warum, bitte, macht das Erste so gut wie keine Werbung für Kai Pflaumes Doku „Zeig mir Deine Welt“?

Es kommt nicht oft vor, dass die ARD Unterhaltung und Relevanz auf einen Nenner bringt. Mal unterhält das Programm – aber leider nur auf unterem Niveau. Mal bietet das Erste Nachdenkliches – aber nur für die glückliche Minderheit der Schlauberger im Land. Nun hat sich der Senderverbund mal etwas getraut, sogar zur besten Sendezeit. Zwei Produktionen nehmen sich des Themas „Umgang mit Down-Behinderung“ an.

Der Mittwochabend startet mit der wunderbar bittersüßen Komödie „So wie du bist“ um 20.15 Uhr. Der deutsch-österreichische Film von Wolfgang Murnberger (Regie) und Uli Brée (Drehbuch) stellt eine unnahbare Richterin in den Mittelpunkt, die nach ihrer Verabschiedung in den Ruhestand angesäuselt einen schweren Unfall baut.

Auch interessant

Ihr Unfallgegner ist ein Mann, der mit seiner Down-behinderten Tochter unterwegs war. Die straffällig gewordene Juristin kümmert sich daraufhin um die junge Frau. Gisela Schneeberger als grantige Richterin und Juliana Götze spielen herzwärmend.

Der Juni ist ein zuschauerarmer Monat – da tut Werbung Not

Anschließend folgt Kai Pflaume, der mit seinem guten Namen für eine mutmaßlich gute Sache steht. Der Moderator hat für die 30-minütige Doku „Zeig mir Deine Welt“ (21.45 Uhr) mit jungen Menschen gesprochen, die trotz Down-Behinderung ihr Leben meistern. So weit, so gut. Schlecht hingegen ist, dass von diesem Film auch auf Nachfrage keine Vorschau zu haben war. Das Vorgehen verwundert umso mehr, da der Juni ein ausgesprochen zuschauerschwacher Monat ist. Es scheint so, als stünden die Beteiligten nicht recht zu ihrem Projekt.