Berlin. Das Hochwasser der Elbe wandert unaufhörlich weiter. Vor allem Sachsen-Anhalt ist derzeit betroffen. Während sich die Lage in der Landeshauptstadt Magdeburg zwar am Montagmorgen leicht entspannte, brach im Landkreis Stendal ein Deich. Die Bahn musste eine wichtige ICE-Strecke sperren. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.
18.15 Uhr: Arbeitgeber können für ihre Mitarbeiter Kurzarbeitergeld beantragen, wenn sie vom Hochwasser betroffen sind. Darauf weist die Bundesagentur für Arbeit hin. Bei der Genehmigung des Antrags zahlt der Staat dem Unternehmen für die Beschäftigten eine Lohnersatzleistung, erklärt Frank Fleischmann von der Agentur für Arbeit in Suhl. Voraussetzung ist, dass in dem Betrieb wegen des Hochwassers die Arbeit eingestellt werden muss. Grund kann beispielsweise sein, dass die Maschinen zerstört sind, das Betriebsgelände nicht betreten werden kann oder Zulieferer wegen des Hochwassers nicht liefern können. Bei Fragen zum Thema Kurzarbeitergeld können Betriebe die bundesweite kostenfreie Servicenummer 0800 455 55 20 anrufen.
Betroffene Mitarbeiter müssen in Folge der Kurzarbeit mit Einbußen rechnen. Die Arbeitsagentur übernimmt maximal 67 Prozent des Nettolohns, sagt Fleischmann.
16.50 Uhr: Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) schließt Enteignungen von Bauern zum Hochwasserschutz nicht aus. Dies sei aber nur "in letzter Konsequenz in Erwägung zu ziehen", sagte Aigner am Montag im oberbayerischen Böbing bei Weilheim. Besser seien einvernehmliche Lösungen mit den betroffenen Landwirten. Aigner unterstützte damit einen Vorschlag von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), etwa für den Bau von Rückhaltebecken an Flüssen Bauern notfalls zu enteignen. Dies war beim Bayerischen Bauernverband auf Kritik gestoßen.
16.30 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei einem Besuch im Hochwassergebiet in Brandenburg die Leistung der Helfer im Kampf gegen die Fluten gelobt. Dabei hob sie besonders die Jugend hervor. Das Hochwasser habe Schäden in Milliardenhöhe angerichtet. "Der Bund wird da die Menschen nicht im Stich lassen", sagte Merkel bei einem Besuch an der Elbe in Wittenberge am Montag. Sie erinnerte an die in Aussicht gestellte unbürokratische Soforthilfe über 100 Millionen Euro. Am Donnerstag soll das Thema auch mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer besprochen werden.
15.20 Uhr: Die deutschen Versicherer rechnen damit, dass das Hochwasser in Deutschland in diesem Jahr mehr Schaden angerichtet hat als die Flutkatastrophe vor elf Jahren. "Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass der Schaden durchaus höher sein kann als bei der Elbe-Flut 2002", sagte der Chef des Branchenverbandes GDV, Alexander Erdland, der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vor einem Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler. Das Hochwasser 2002 hatte die Branche 1,8 Milliarden Euro gekostet, die volkswirtschaftlichen Schäden waren aber deutlich höher. Nur ein Drittel aller deutschen Haushalte sind gegen Naturgefahren versichert, bei den Industriefirmen ist es die weit überwiegende Mehrheit.
14.55 Uhr: Die Flut sorgt für erhebliche Verspätungen im Zugverkehr - die Bilanz vom Mittag: Die Bahn-Elbbrücke nahe Magdeburg ist unpassierbar. ICE- und IC-Züge zwischen Berlin und Frankfurt sowie Hannover mussten umgeleitet werden. Zehntausende Reisende mussten Verspätungen von mehreren Stunden hinnehmen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Auf einigen Verbindungen konnten so auch Städte wie Wolfsburg, Kassel, Hildesheim und Göttingen nicht mehr angefahren werden. Besonders überfüllt war Hannover, wo Strecken aus dem Süden und zudem Umleitungen aus Berlin endeten.
Hart getroffen wurde so auch der Güterverkehr. Der Rangierbahnhof bei Magdeburg ist wegen der Flut gesperrt. Strecken, die eigentlich für den Güterverkehr bestimmt waren, mussten umgeleiteten Personen-Zügen Platz machen. Werke wie Volkswagen in Zwickau oder das Chemie-Dreieck bei Bitterfeld können kaum noch beliefert oder Produkte abgefahren werden. Dies trifft die Bahn gerade in einer Phase, wo wegen der schwachen Konjunktur die Gewinnziele für 2013 ohnehin kassiert werden mussten.
14.40 Uhr: Das Hochwasser in Deutschland wird die Allianz nach Analystenschätzungen etwas teurer zu stehen kommen als die "Jahrhundertflut" 2002. J.P.-Morgan-Analyst Michael Huttner veranschlagt die Schadensumme für den deutschen Marktführer im Inland in einer Kurzstudie auf 350 Millionen Euro. Das wäre mehr als die 330 Millionen Euro, die vor elf Jahren die Flut an Elbe und Oder die Allianz gekostet hatte.
14.10 Uhr: Den Bauern in Bayern ist durch das Hochwasser ein Schaden von rund 115 Millionen Euro entstanden. Es seien rund 30.000 Hektar Ackerland, 35.000 Hektar Grünland und knapp 2500 Hektar gartenbauliche Kulturen von Hochwasserschäden betroffen, teilte Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) am Montag in München mit. Wie Brunner mitteilte, sind zwei Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Bayern vom Hochwasser betroffen. Rund die Hälfe des Gesamtschadens sei an Betriebsgebäuden, Maschinen sowie land- und forstwirtschaftlichen Wegen entstanden. Noch nicht mit einbezogen seien in den 115 Millionen die Schäden an den Privathäusern der Bauern.
13:51 Uhr: Im Kampf gegen die Flut haben sogar Gefängnisinsassen in Sachsen-Anhalt eine Sonderschicht eingelegt. 43 Häftlinge der Justizvollzugsanstalt Burg nähten am Sonntag bis in die Abendstunden insgesamt 5100 Sandsäcke, wie das Justizministerium am Montag in Magdeburg mitteilte.
"Die Sandsäcke sind noch am Sonntag an die Feuerwehr in Burg ausgeliefert und sofort verwendet worden", erklärte Justizministerin Angela Kolb (SPD). Derzeit würden andere Aufträge der Schneiderei zurückgestellt, um weitere Sandsäcke zu produzieren. Die Strafgefangenen und die Bediensteten seien mit großem Engagement bei der Sache. "Wir machen weiter, solange wir noch Stoff haben", hieß es.
Jungtiere durch Hochwassertouristen gefährdet
13:34 Uhr: Blick zum Rhein: Die Schifffahrt auf dem Mittelrhein ist trotz sinkender Pegelstände weiterhin eingeschränkt. Da das Hochwasser in Mainz, Bingen und Kaub noch immer über den Risiko-Marken lag, durften die Schiffe auch am Wochenbeginn nur mit vermindertem Tempo fahren. Das geht aus dem Elektronischen Wasserstraßen-Informationsservice hervor.
13:22 Uhr: Hochwassertouristen gefährden mitunter nicht nur selbst, sondern auch vom Wasser betroffene Tiere, warnt der Deutsche Jagdschutzverband (DJV): "Im Hochwassergebiet bilden sich im Deichvorland an vielen Stellen kleine Inseln, auf die sich die Tiere retten können", sagt Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdschutzverband (DJV). Oft komme es aber vor, dass Schaulustige solche Orte gezielt mit Booten ansteuerten. "Die Fluchttiere werden dadurch gestört. Wenn sie auf 150 oder 200 Meter Entfernung Menschen sehen, klettern sie nicht aufs Trockene." In der Folge würden viele Tiere ertrinken.
Bewohner von Mühlberg können in ihre Häuser zurück
12:56 Uhr: Die Einwohner aus der vom Elbe-Hochwasser bedrohten Stadt Mühlberg können in ihre Häuser zurück. Landrat Christian Jaschinski (CDU) entschied am Montag mit dem Krisenstab, die Evakuierung der Stadt ab 15 Uhr aufzuheben, teilte die Kreisverwaltung in Herzberg mit. Der Katastrophenalarm in der Stadt bleibe aber bestehen, betonten die Verantwortlichen. Am Montagmorgen war der Wasserstand um 10 Uhr auf 8,64 Meter gesunken. Den Höchststand hatte der Fluss am Freitag mit 9,88 Meter erreicht - gut dreimal so hoch wie an normalen Tagen.
12:45 Uhr: Zur Beseitigung der Schäden durch das Rekordhochwasser in Deutschland muss die öffentliche Hand nach Einschätzung von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sieben Milliarden Euro oder mehr aufbringen. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir einen Fluthilfefonds brauchen in ähnlicher Dimension wie 2002", sagte Steinbrück am Montag in Berlin.
Altstadt von Lauenburg in Schleswig-Holstein evakuiert
12:18 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich am Montagnachmittag über die Situation im Hochwassergebiet im brandenburgischen Wittenberge informieren. Gemeinsam mit Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) werde sie die Prignitz besuchen, um mit Helfern und Verantwortlichen zu sprechen, teilte die Staatskanzlei in Potsdam mit. Die Politiker werden gegen 15.30 Uhr erwartet.
11:54 Uhr: Die Bundesregierung und die Länder beraten Ende dieser Woche die Folgen der Flutkatastrophe sowie weitere finanzielle Hilfen für die betroffenen Hochwasser-Regionen. Bei einem ohnehin geplanten Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den 16 Ministerpräsidenten der Länder an diesem Donnerstag in Berlin werde das Thema Fluthilfe natürlich ganz oben auf der Tagesordnung stehen, wurde am Montag in Regierungskreisen bestätigt.
11:40 Uhr: Die vom Hochwasser der Elbe bedrohte Altstadt von Lauenburg in Schleswig-Holstein ist evakuiert worden. Am Montagvormittag war das Wasser nach Angaben des Krisenstabs bereits auf 9,18 Meter gestiegen. Am Donnerstag soll der Pegel in Hohnstorf auf der anderen Elbseite bei 10,15 Meter stehen. Höchster jemals gemessener Wasserstand in Hohnstorf waren 9,88 Meter - im Jahr 1855. Der Mittelwert des Pegels lag in den vergangenen zehn Jahren bei rund fünf Metern.
Aufatmen in Magdeburg - aber keine Entspannung
11:19 Uhr: Leichtes Aufatmen in Magdeburg: "Das Hochwasser geht schneller zurück als erwartet", sagte eine Sprecherin der Hochwasservorhersagezentrale am Montag in Magdeburg. Am Morgen stand der Pegel gegen 9.00 Uhr bei 7,14 Metern, nachdem er am Sonntag auf die historische Höchstmarke von 7,46 gestiegen war.
"Es gibt ein leichtes Aufatmen, aber noch keine Entspannung", sagte Klaus Puchta von der Stadtverwaltung. Die Deiche und Sandsackwälle seien auch in den kommenden Tagen noch einer hohen Belastung ausgesetzt. Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) betonte, Magdeburg bleibe auch in den kommenden Tagen "eine Stadt im Ausnahmezustand".
Donau-Hochwasser hat Höchststand in Budapest erreicht
10:44 Uhr: Blick nach Ungarn: Das Rekord-Hochwasser der Donau hat in Budapest in der Nacht zum Montag einen Höchststand erreicht. Der Pegel in der ungarischen Hauptstadt lag bei 8,91 Metern, berichtete die Nachrichtenagentur MTI. Der bisherige Rekordpegel war 2006 mit 8,60 Metern gemessen worden. Die Schäden hielten sich dank des Einsatzes von Tausenden Helfern, die die Dämme verstärkten, in Grenzen.
10:31 Uhr: Das Hochwasser hat auch am Sonntagabend besonders viele Fernsehzuschauer interessiert: Den ARD-"Brennpunkt" mit dem Thema "Die Flut und die Folgen" sahen ab 20.15 Uhr 8,39 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 25,9 Prozent) - das waren sogar mehr, als der "Tatort"-Krimi aus Bremen. Bei Günther Jauchs Talk "Jahrhundertflut, die Zweite - Haben wir denn nichts gelernt?" blieben ab 22 Uhr 4,02 Millionen Menschen (15,2 Prozent) dran.
MDR sammelt 3,5 Millionen Euro für Flutopfer
10:05 Uhr: Unter dem Titel "Gemeinsam gegen die Flut" hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Sonntagabend zur großen Spendengala geladen - und nach eigenen Angaben mehr als 3,5 Millionen Euro gesammelt. Die Spenden-Hotline soll noch eine Woche lang freigeschaltet sein.
09:30 Uhr: Die Deutsche Bahn informiert im Internet über Einschränkungen durch das Hochwasser. Außerdem hat die Bahn eine kostenlose Hotline geschaltet. Diese ist unter 08000/99 66 33 erreichbar. Die Kulanzregelungen für vom Hochwasser betroffene Fahrgäste wurden unterdessen bis zum 23. Juni verlängert. Infos dazu gibt es ebenfalls online.
Helfer bauen Notdeich im Landkreis Stendal
09:25 Uhr: Auch im nördlicher gelegenen Hohengöhren (Landkreis Stendal) ist die Lage an der Elbe kritisch. Nach einer Deichabrutschung auf 30 Metern Länge wird dort derzeit versucht, einen Deichbruch abzuwenden.
09:17 Uhr: Nach dem Deichbruch bei Fischbeck im Kreis Stendal (Sachsen-Anhalt) haben Helfer in den frühen Morgenstunden mit dem Bau eines Notdeichs auf 3,5 Kilometer Länge begonnen. Er soll am Montagmittag fertiggestellt sein, sagte Wolfgang Brandt, Sprecher des Koordinierungszentrums Krisenmanagement. Großflächige Überflutungen sind aber weiter möglich.
9000 Bundeswehr-Soldaten in Sachsen-Anhalt im Einsatz
08:54 Uhr: Nach Angaben eines Sprechers ist die Bundeswehr mit 1500 Soldaten in Magdeburg im Einsatz, im gesamten Bundesland Sachsen-Anhalt seien es 9000.
08:45 Uhr: Die Hochwasser-Lage in Magdeburg hat sich in der Nacht leicht entspannt. Ein Umspannwerk im Stadtteil Rothensee, das 30.000 Haushalte und eine Pumpstation mit Strom versorgt, sei gesichert, sagte ein Sprecher der Bundeswehr am Montag im ZDF-Morgenmagazin. "Wir haben einen sinkenden Pegelstand, der auch unmittelbaren Einfluss auf das Umspannwerk hat." Die Soldaten seien momentan Herr der Lage.
08:28 Uhr: Der Deichbruch bei Fischbeck in Sachsen-Anhalt hat am Montagmorgen den Fernbahnverkehr auf den ICE-Hauptstrecken zwischen Frankfurt und Berlin sowie zwischen Hannover und Berlin auf unbestimmte Zeit lahmgelegt. Wegen des Hochwassers und Gefahr für die Brückenpfeiler wurde die Eisenbahn-Elbebrücke in Hämerten gesperrt, teilte die Deutsche Bahn AG mit. Die Dauer der Sperrung ist nicht absehbar.
1400 Menschen nach Deichbruch in Sicherheit gebracht
08:02 Uhr: Die Grünen fordern als Konsequenz aus dem Jahrhunderthochwasser die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen entlang der Flüsse als Überschwemmungs-Gebiete. "Die Massenevakuierungen von Zehntausenden in Magdeburg zeigen: Immer neue Jahrhunderthochwasser können wir nicht nur mit Deichbauten bekämpfen. Wir benötigen mehr Raum für unsere Flüsse", sagte Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin der "Passauer Neuen Presse".
07:47 Uhr: Erste Bilanz nach dem Deichbruch bei Fischbeck im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt: Der Deich ist auf einer Länge von 50 Metern gebrochen. Nach Angaben des Krisenstabs mussten mehr als 1400 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Fischbeck sei am Morgen bereits komplett überflutet.
Kampf gegen die Elbe-Flut
07:24 Uhr: Mehr als 2000 Feuerwehrleute aus NRW sind nach Angaben des Feuerwehrverbandes in Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen im Einsatz, um Sandsäcke zu füllen, Deiche zu sichern und Wasser abzupumpen. Die NRW-Feuerwehren stellen nach den Verbands-Angaben den größten Anteil für den Einsatz außerhalb des eigenen Bundeslandes.
Umspannwerk in Magdeburg von Wassermassen bedroht
Die Flutwelle der Elbe bewegt sich weiter Richtung Norden und bricht dabei immer neue Rekorde. In Magdeburg stieg der Pegelstand am Sonntag auf die historische Höchstmarke von 7,46 Metern. Am frühen Montagmorgen entspannte sich die Lage in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt minimal, die Pegel zeigten 7,24 Meter an. Im Landkreis Stendal brach allerdings ein Deich. Mehr als 1000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
In Magdeburg war weiterhin ein Umspannwerk von den Wassermassen bedroht. Die Anlage im Stadtteil Rothensee ist für die Stromversorgung einer Pumpstation, die das Abwasser der Stadt in eine nahe gelegene Kläranlage befördert, von entscheidender Bedeutung. "Man tut alles, um das Umspannwerk trocken zu halten", sagte eine Sprecherin des Krisenstabs der Landesregierung. Der Druck auf die Deiche sei aber weiterhin enorm.
Altstadt von Hitzacker evakuiert
Unterdessen steigen auch die Pegelstände der Elbe in Brandenburg unaufhörlich. In Wittenberge erreichte der Fluss am Sonntagnachmittag einen historischen Höchststand von 7,85 Metern. Am Montag wird ein Wasserstand von 8 Metern erwartet, bis Dienstag sollen es 8,20 Meter sein - so viel wie nie zuvor. 2002 bei der Jahrhundertflut wurde am Pegel in Wittenberge ein Wert von 7,34 erreicht.
Niedersachsen erwartet den Hochwasser-Scheitel der Elbe ebenfalls noch. In Schnackenburg und Hitzacker wurden schon am Sonntag neue Rekordwerte erreicht. Die von Elbe und Jeetzel umflossene Altstadtinsel von Hitzacker wurde bis Sonntagabend evakuiert, rund 280 Anwohner verließen ihre Wohnungen. Dort und in anderen Gemeinden fällt wegen des Hochwassers am Montag an zahlreichen Schulen der Unterricht aus.
Prognosen sagen Rekordpegel voraus
Auch in Schleswig-Holstein bereiten sich die Menschen auf den Scheitelpunkt des Elbe-Hochwassers vor. Bis Montagfrüh sollte die hochwassergefährdete Unterstadt von Lauenburg geräumt werden. Nach offiziellen Angaben hatten bereits am Sonntag viele der rund 400 betroffenen Anwohner das Gebiet verlassen.
Die Behörden haben den erwarteten Höchststand am Sonntag noch einmal um fünf Zentimeter nach oben korrigiert. Am Donnerstag soll der Pegel in Hohnstorf (Landkreis Lüneburg) auf der anderen Elbeseite von Lauenburg bei 10,15 Meter stehen. Höchster jemals gemessener Wasserstand in Hohnstorf waren 9,88 Meter. (dpa/afp/rtr)