Chicago. Wirbelstürme und Hochwasser haben dem Mittleren Westen der USA erneut Tod und Verwüstung gebracht. In den Bundesstaaten Oklahoma und Missouri kamen dabei am Wochenende mindestens 14 Menschen ums Leben. Im Bundesstaat Missouri wurde der Notstand ausgerufen.
Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Tornado im US-Bundesstaat Oklahoma ist die Region erneut von heftigen Wirbelstürmen heimgesucht worden: Mindestens 14 Menschen kamen ums Leben, als am Freitag mehrere Tornados über Oklahoma und Nachbarbundesstaaten hinwegfegten und teils schwere Überschwemmungen nach sich zogen, wie die Behörden am Samstag mitteilten.
Unter den Toten waren laut der örtlichen Katastrophenschutzbehörde zwei Kinder; fünf der Opfer konnten zunächst nicht identifiziert werden. Unklar war am Samstag, wie viele Menschen verletzt wurden. Nach Informationen der Lokalzeitung "The Oklahoman" wurden mindestens 87 Menschen in Krankenhäusern behandelt. Der Lokalsender KOCO berichtete von 77 Verletzten. Laut den Behörden könnte es angesichts von Überschwemmungen einige Tage dauern, bis genaue Zahlen vorliegen.
Verletzte gab es vor allem bei einer Reihe von Autounfällen. Auch durch umstürzende Anhänger und Lkws wurden Menschen verletzt, wie eine Sprecherin der Autobahnpolizei sagte. Angesichts der Überschwemmungen wurden die Menschen aufgefordert, Straßen zu meiden. Mehr als 170.000 Menschen im Gebiet von Oklahoma City hatten keinen Strom.
Fünf Tornados mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 km/h
Insgesamt fünf Tornados mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 Kilometern die Stunde zogen durch die Gegend um Oklahoma City. Dabei prasselten teils sehr große Hagelkörner nieder. Der Sender KFOR berichtete von schweren Schäden in El Reno und Yukon. Am Flughafen von Oklahoma City mussten Passagiere in einem unterirdischen Tunnel in Sicherheit gebracht werden, Flüge wurden gestrichen. Gegen 3.30 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr MESZ) konnte der Flughafenbetrieb wieder aufgenommen werden.
Die Tornados zogen am Freitag im Mittleren Westen durch eine Gegend nahe der Stadt Moore, die bereits vor knapp zwei Wochen durch einen Wirbelsturm verwüstet worden. Damals kamen 24 Menschen ums Leben. Zwar hoben die Behörden nach den jüngsten Tornados den Notstand in Oklahoma wieder auf, die Warnungen vor Springfluten und heftigen Gewittern wurden aber aufrechterhalten.
WirbelstürmeBundesstaat Missouri rief Notstand aus
Dem Wetterdienst zufolge sollte das Unwetter weiter nach Osten ziehen in Richtung der Täler der Flüsse Ohio und Mississippi. Im Bundesstaat Missouri, der an den Mississippi-Fluss grenzt, wurde bereits in der Nacht zum Samstag der Notstand ausgerufen.
Der Gouverneur von Missouri, Jay Nixon, sprach angesichts der Überschwemmungen von einer "gefährlichen Lage". Zahlreiche Flüsse seien wegen der enormen Wassermengen über die Ufer getreten, daher sei Wachsamkeit angezeigt. Im Bundesstaat Iowa erklärte Gouverneur Terry Branstad mehrere Bezirke zu Katastrophengebieten. Er forderte die Einwohner auf, auf den Wetterbericht zu achten, um sich notfalls in Sicherheit bringen zu können. In Illinois beschädigte ein Wirbelstrum rund fünfzig Häuser, Dächer wurden abgedeckt und Häuser von ihrem Sockel gehoben.
In den USA gibt es jährlich rund 1200 Tornados. Die meisten ereignen sich in den großen Ebenen von Oklahoma, Kansas und Texas. Am Samstag begann zudem offiziell die Hurrikan-Saison. (afp)