Essen/Köln.

Sarah P. hat ihr Ziel erreicht: Die durch eine Samenspende gezeugte 22-Jährige hat ihren biologischen Vater gefunden und auch getroffen. „Es war toll – erst war ich ziemlich aufgeregt, aber am Ende auch erleichtert. Ich bin sehr glücklich! Und irgendwie ist es für mich auch wie ein Schlussstrich“, sagte sie in der Sendung „stern TV“, die die beiden zusammenführte.

Sarah P. hatte erst im Alter von 18 Jahren die Geschichte ihrer Zeugung erfahren und hatte gegen den Arzt Thomas Katzorke aus Essen auf Herausgabe des Spendernamens geklagt. Diesen aufsehenerregenden Prozess hatte sie im Februar auch gewonnen.

Mit der Samenspende das Studium finanziert

Jedoch hatte sich der Vater nach einem damaligen Auftritt Sarah P.s bei „stern TV“ von sich aus bei der Redaktion gemeldet, nachdem der Name „Hubertus“ gefallen war und er sich somit sicher war, ihr leiblicher Vater zu sein. Der Name war durch Auskünfte Katzorkes bekannt.

„Hubertus hat mit den Samenspenden damals sein Studium finanziert“, berichtete die 22-Jährige nun in der Sendung. Tochter und Vater stünden nun im regelmäßigen Mailkontakt und wollen sich bald wieder treffen.

Um ganz sicher zu sein, dass Hubertus tatsächlich Sarahs leiblicher Vater ist, haben die beiden einen DNA-Abgleich gemacht. „Nach dem Test stand fest, dass er zu 99,9 Prozent mein Vater ist“, berichtete die gebürtige Bochumerin, die nun in Plettenberg wohnt. Sie sei sehr froh, dass sie niemals aufgehört habe, zu kämpfen.

Rund 100 000 Kinder bundesweit wurden bislang mit Spendersamen gezeugt, davon bis zu 30 000 in Katzorkes 1981 gegründeter Fertilisationsklinik „novum“. Je nach Qualität des Spermas gibt es pro Erguss zwischen 50 und 150 Euro. Die Zusicherung der Anonymität allerdings galt nur bis zu dem Urteil, das Sarah P. erstritt.