Essen. DerWesten twittert aus Überzeugung - wir halten über den Mikrobloggingdienst den Kontakt zu unseren Lesern. Das muss jemandem aufgefallen sein: Thomas Pfeiffer von Webevangelisten.de hat analysiert, wer unsere Tweets abonniert hat. Im Interview verrät er, was unsere Follower so für Leute sind

Na sowas, ihr habt unser Getwitter analysiert! Wieso denn das - sind wir erforschenswert?

Thomas Pfeiffer: Ihr mögt zwar ein Portal mit regionaler Verbreitung sein, aber in der noch jungen Twittergemeinde Deutschlands seid ihr eine feste Größe. Der Spiegel hat als bundesweites Nachrichtenmagazin gerade mal etwa doppelt so viele Twitterabonnenten wie ihr. Der nutzt Twitter auch nur als Ein-Weg-Kommunikation, um seine Eilmeldungen zu verbreiten. @derwesten hingegen tritt in einen Mikro-Dialog mit seinen Nutzern, ist persönlich ansprechbar und reagiert auch auf Anfragen schnell.

Wir geben uns Mühe! Wie funktioniert die Analyse denn technisch?

Pfeiffer: Die meisten Daten bei Twitter sind öffentlich zugänglich, z.B. wann ein Nutzerkonto angelegt wurde, wer einem folgt oder welche Favoriten man angelegt hat. Bei der Analyse eurer 2000 Follower hat uns natürlich eine Software geholfen, die das mühsame Zusammenzählen übernommen hat.

Und, was sind das so für Leute, unsere Follower?

Pfeiffer: Drei Viertel von ihnen haben in der letzten Woche mindestens einmal getwittert. Geht man die letzten zwei Wochen zurück, sind es gut 80 Prozent. Wer länger nicht mehr von sich hat hören lassen, nutzt Twitter nicht mehr aktiv. Das ist für uns eine Karteileiche.

Die Zahl zu interpretieren fällt schwer, weil Vergleichswerte bisher fehlen. Wenn man bedenkt, wie leicht es ist, einen Account bei Twitter zu registrieren (man braucht nicht einmal eine gültige E-Mail-Adresse), sind 75 bis 80 Prozent aktive Follower durchaus bemerkenswert.

Und sind sie eher offenherzig oder eher verschlossen?

Pfeiffer: Nur einer von 100 twittert nur für seine Freunde und Bekannten, das heißt, er muss jeden Abonnenten persönlich freischalten. Man kann wohl sagen, dass die übrigen 99 Prozent eurer Abonnenten sich gerne mit anderen austauschen und gehört werden wollen.

Eine Glaubensfrage zum Schluss: Ist es eigentlich wichtig, wie viele Follower man hat?

Follower von @DerWesten sind aktive Twitterer.
Follower von @DerWesten sind aktive Twitterer.

Pfeiffer: Kommt darauf an, wer twittert. Für ein Onlineportal oder eine andere Marke ist Reichweite ein wichtiges Kriterium. Bei Privatnutzern ist das anders. Das muss jeder für sich beantworten. Ich persönlich sperre zum Beispiel Spam-Follower, die keine "echten" Accounts sind, von meiner Followerliste aus. Dadurch sinkt zwar die Zahl meiner Follower, dafür sind die verbleibenden aber echt.

Ihr folgt uns ja auch - habt ihr noch einen Tipp oder einen Wunsch für unser Getwitter?

Pfeiffer: Mikrobloggingdienste wie Twitter sind ein Dialoginstrument, mit dem man sehr engen und ehrlichen Kontakt zu seinen Lesern, Fans und Kunden halten kann. Wie dieser Kontakt im Detail aussieht und was damit alles möglich ist, wissen wir noch gar nicht umfassend. Deshalb wünsche ich mir, dass @derwesten weiterhin vorne mit dabei ist, auch mal neue Experimente wagt und so Mikroblogging als gesellschaftliches Phänomen mitgestaltet.

Thomas Pfeiffer ist Diplom-Pädagoge und engagierter Web2.0-Bürger und -Entwickler. Wer mit ihm über Mikroblogging diskutieren will, kann das hier tun.

Eine Auswahl von Twitter-Accounts rund um DerWesten:

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Statistiken über die Follower von DerWesten
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