Essen.. Der WDR setzt seine Revier-Serie auf einem neuen Sendeplatz fort. „Die Lottokönige“ aus Essen wandern vom Sonntagabend auf Samstag, 22.45 Uhr. Die zweite Staffel amüsiert königlich mit manchem Dialog – und einem ausgeschlafenen Ensemble.
Der WDR entdeckt das Ruhrgebiet neu. Der Dortmunder „Tatort“ sorgte mit bislang zwei Folgen für bundesweite Beachtung, und im Regionalfernsehen feierten die „Lottokönige“ aus Essen ein ordentliches Debüt. Jetzt legt der Sender nach – auf einem besseren Sendeplatz. Die Revier-Serie wanderte vom Sonntag- auf den Samstagabend. Um 22.45 Uhr geht’s los.
„Wilsberg“-Regisseur Dominic Müller inszeniert sie bewusst in bewohnten oder bewirtschafteten Räumen, um die Echtheit der Atmosphäre zu betonen. Zugleich transportieren die „Lottokönige“ auch in der zweiten Staffel mit sechs neuen Folgen eher altes denn neues Ruhrgebiet.
Potenzial für Irrungen und Wirrungen
Und dennoch: Die Geschichte von den kleinen Leuten, die überraschend ans große Geld kommen, lohnt, weiter erzählt zu werden.
Sie hat eine große Fallhöhe – und jede Menge Potenzial für Irrungen und Wirrungen. Das reizen die Drehbücher weitgehend überzeugend aus. Mancher Dialog amüsiert das Publikum königlich.
Putzfrau Claudi hat immer einen guten Spruch auf Lager
Dazu kommt ein Ensemble, das sich, wie es sich für eine gute Serie gehört, in immer besserer Form zeigt – allen voran die wandelbare Sandra Borgmann. Als Putzfrau Claudi hat sie in allen Lebenslagen den richtigen Spruch auf Lager. Damit rettet sie gleich in der Auftaktszene der ersten neuen Folgen ihren tapsigen Gatten (Waldemar Kobus) aus einer peinlichen Situation. Allein das wirft ein Licht auf den Stand der Gleichberechtigung bei Familie König: Er mag der Lottokönig sein, aber sie trägt die Krone.